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VDZ-Präsident Burda fordert europäische Initiative in der digitalen Welt



Den zweiten Konferenztag des diesjährigen 'VDZ Publishers Summit' in Berlin läutete VDZ-Präsident Dr. Hubert Burda (Foto) heute mit einem Rückblick auf die Gespräche des Vortags und die opulente Publishers Night mit der Verleihung der Goldenen Victoria ein. Burda sprach von einem "großen Abend mit vielen Emotionen". Die Laudatio Hans-Dietrich Genschers auf Shimon Peres für dessen Lebenswerk nannte er "eine Sternstunde". Die Ergriffenheit des Publikums sei spürbar gewesen.

In seiner Rede griff Burda auch einen Gedanken von EU-Energiekommissar Günther Oettinger auf, den dieser auf der Publishers‘ Night formuliert hatte. "Wir müssen die europäische Idee in die digitale Welt bringen", so Burda mit Verweis auf das europäische Gemeinschaftsprojekt Airbus, das am Vorabend von Oettinger geehrt wurde. Es brauche auch im digitalen Bereich "ein gemeinsames Projekt wie Airbus", um dem Primat der USA entgegenzutreten. "Wenn es uns nicht gelingt, hier eine politisch-wirtschaftliche Agenda zu entwickeln, werden Kongresse wie dieser bald kürzer und die Teilnehmer weniger“, mahnte Burda.

In einer Rückschau fasste Burda den ersten Tag zusammen: "Die Leute wollen lesen, sie wollen Zeitschriften. Die Verbindung von Text und Bild ist nach wie vor unersetzlich und die Kraft der gedruckten Anzeige ungebrochen", so der VDZ-Präsident. Umso wichtiger sei es, weiterhin den Austausch mit der Politik zu suchen, um faire Rahmenbedingungen für den Journalismus zu garantieren. Besonders aktuell sei dies bei den in Brüssel verhandelten Reformen des Datenschutzrechts, wo es für die Verlage sowohl um die redaktionelle Freiheit, die Kundenansprache sowie die digitalen Geschäftsmodelle gehe.

Erneut rief der Präsident seine Branchenkollegen zu vertiefter Kooperation auf. Er stelle fest, dass "die Dichotomie zwischen Verleger und Kreativen" und die "Kämpfe der Vergangenheit" so nicht mehr bestehen: "Wir ziehen alle an einem Strang.“

Seine Ansprache schloss der Präsident mit dem Hinweis auf das Alleinstellungsmerkmal der Zeitschriftenbranche: Nicht Google, Facebook oder Amazon seien die Garanten verantwortungsbewussten Publizierens, sondern die Verlage und ihre Journalisten: "Wir haben es wie keine andere Branche mit der öffentlichen Meinung zu tun. Den öffentlichen Diskurs bestimmen vor allem die Printmedien."