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Startup Monitor: Mehrheit der jungen Unternehmer opfert Ersparnisse für Firmengründung

Die deutschen Startups sind auf Wachstumskurs. Sie wollen in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt zehn neue Mitarbeiter einstellen. Das entspricht einem Zuwachs von 50 Prozent. Die große Mehrheit der Gründer (71,6 Prozent) geht davon aus, dauerhaft im Unternehmen zu bleiben. Beinahe jedes zweite junge Unternehmen (47,3 Prozent) ist davon überzeugt, eine weltweite Marktneuheit anzubieten. Zu diesen Ergebnissen kommt der Deutsche Startup Monitor (DSM) des Bundesverband Deutsche Startups e.V., Berlin.

Zum zweiten Mal hat der DSM die Startup-Landschaft in Deutschland untersucht. Teilgenommen haben über 900 Startup-Gründer, doppelt so viele wie im Vorjahr. Mehr als 60 Gründungsnetzwerke haben die Umfrage unterstützt.

Drei von vier Startups (77 Prozent) werden laut DSM 2014 in Teams gegründet. Als wichtigste Kapitalquelle bei der Finanzierung nennt die Mehrheit der Startup-Unternehmer (82,5 Prozent) die eigenen Ersparnisse. Immerhin jeder Fünfte (21,4 Prozent) hat seine Firma unter anderem mit Venture Capital finanziert. Ebenfalls jedes fünfte Startup (21,6 Prozent) plant die Aufnahme von 1 Mio. Euro und mehr in den nächsten zwölf Monaten. Insgesamt benötigen die befragten Startups in diesem Zeitraum mindestens 650 Mio. Euro an Wachstumskapital.

Allerdings erweist sich die Finanzierung als großer Hemmschuh bei der Umsetzung ihrer Wachstumsziele. Beinahe jedes zweite Startup (43,6 Prozent) erachtet den Zugang zu Bankkrediten als schwierig. Ähnliches gilt für Venture Capital: 38 Prozent beschreiben den Zugang zu Venture Capital als schweres oder sogar als sehr schweres Unterfangen. Hinzu kommt, dass man in Deutschland, anders als etwa in den USA, kaum von einer ausgeprägten Risikokultur sprechen kann. So schätzen 63,3 Prozent der Befragten die Toleranz der deutschen Gesellschaft gegenüber dem Scheitern als eher niedrig ein.

"Hier muss ein Umdenken stattfinden", fordert KPMG Regionalvorstand Frank Wiethoff. "Startup-Gründer haben ein hohes Maß an Kreativität und Risikobereitschaft – und sie haben einen langen Atem. Das allein genügt aber nicht. Finanzierungsengpässe und mangelndes Vertrauen in mutige junge Entrepreneure  behindern nicht nur die Verbreitung innovativer Geschäftsmodelle und Technologien, sondern damit auch die Schaffung von Wohlstand und Arbeitsplätzen."