ANZEIGE

Deutscher Werbemarkt wächst im 3. Quartal um 5 Prozent

Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness, Nielsen Deutschland (Foto: Nielsen)
Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness, Nielsen Deutschland (Foto: Nielsen)

Der deutsche Werbemarkt hat sich in den ersten drei Quartalen des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für fast alle Mediengruppen positiv entwickelt. Der Brutto-Gesamtmarkt verzeichnet ein Plus von 2,9 Prozent auf insgesamt 19,96 Milliarden Euro. Das Wachstum im dritten Quartal 2015 zog gegenüber dem Vorjahreszeitrum sogar um 5,0 Prozent an, was für einen zuversichtlichen Trend im vierten Quartal 2015 spricht. Das zeigt die aktuelle Bilanz zum Bruttowerbemarkt des Marktforschungsunternehmens Nielsen.

Demnach bleibt Mobile mit einem Plus von 57,2 Prozent weiterhin die am stärksten wachsende Mediengruppe. Fernsehen verbuchte bis Ende September 2015 ein Plus von 5,1 Prozent auf rund 9,2 Milliarden Euro. Damit macht TV fast die Hälfte (46 Prozent) des deutschen Werbemarktes aus. Die Out-of-Home-Medien schafften in den ersten drei Quartalen einen Zuwachs von 7,1 Prozent. Die Kino-Werbung erreichte ein Plus von 9,7 Prozent. Ein nur leichtes Wachstum verzeichneten die Medien Internet (+1,0 Prozent) und Radio (+0,8 Prozent). Die Printmedien müssen insgesamt leichte Verluste hinnehmen (-1,3 Prozent): Die Bruttoausgaben in Zeitungen (+0,2 Prozent) und Fachzeitschriften (+0,1 Prozent) blieben gegenüber dem Vorjahr stabil, die Publikumszeitschriften verlieren 3,4 Prozent ihrer Bruttowerbeeinnahmen.

E-Commerce-Anbieter steigern ihre Werbeausgaben in Deutschland auch im Jahr 2015 signifikant. Ihre Bruttowerbespendings kletterten in den ersten drei Quartalen um 20,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit 2,33 Milliarden Euro erreichten sie bereits einen Anteil von über 11 Prozent am Gesamtmarkt. "Der Werbedruck des deutschen E-Commerce-Marktes wird zum Jahresende voraussichtlich das erste Mal die drei Milliarden Euro übertreffen", schätzt Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness, Nielsen Deutschland.

Die klassischen Medien, allen voran das Fernsehen, erhalten das größte Stück des Werbekuchens der E-Commerce-Branche. In den ersten Quartalen lag der Anteil an Fernsehwerbung bei 70,5 Prozent. Die größten prozentualen Wachstumsraten entfielen auf At-Retail-Media (+743,3 Prozent), Kino (+281,0 Prozent) und Mobile (+203,8 Prozent). Verluste bekommen die Publikumszeitschriften (-18,3 Prozent) und Fachzeitschriften (- 6,7 Prozent) zu spüren. Die Publikumszeitschriften liegen dabei aber immer noch auf Platz vier im Media Mix für E-Commerce.

"Der Branchenprimus im E-Commerce-Markt bleibt weiterhin mit deutlichem Abstand die Reisebranche. Mit 529,2 Milliarden Euro kann diese Branche einen bemerkenswerten Anstieg von 40,3 Prozent im Jahr 2015 zu verzeichnen", so Reinbothe. Die Onlinereiseportale fokussierten sich dabei hauptsächlich auf die kostenintensive Fernsehwerbung (91,8 Prozent im Media-Mix).

zurück

Margit Mair 19.10.2015