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Türkei: Dogan verkauft Medien-Konglomerat an den Konkurrenten Demirören

Der ungleiche Machtkampf zwischen Aydin Dogan, dem einst mächtigsten Medien-Mogul in der Türkei, und dem Staatspräsidenten Recep Tayjip Erdogan ist entschieden: Die Dogan-Gruppe trennt sich von ihrem Medien-Konglomerat und verabschiedet sich damit komplett vom Journalismus. Das Dogan-Medien-Imperium besteht aus Dutzenden von Zeitungen sowie Radio- und TV-Stationen und gilt nach wie vor als größte Medien-Gruppe der Türkei. Zum Portfolio gehören unter anderem 'Hürriyet', die einflussreichste Zeitung in der Türkei, CNN Türk, der populärste TV-Sender des Landes, sowie die Nachrichten-Agentur DHA.

Für umgerechnet 890 Millionen Euro soll das gesamte Paket an den Misch-Konzern Demirören gehen, der bereits mit den beiden Tageszeitungen 'Milliyet' und 'Vatan' im Medien-Business präsent ist. Beide Titel hatte Konzern-Chef Erdogan Demirören schon zuvor von der Dogan-Gruppe gekauft. Der Demirören-Clan ist für seine Nähe zum Staatspräsidenten Erdogan bekannt.

Axel Springer beendet Engagement an der Dogan-TV-Sparte

Als Folge dieses Inhaber-Wechsels wird auch die Axel Springer SE ihren Sieben-Prozent-Anteil an der TV-Sparte der Dogan-Gruppe verkaufen und sich damit komplett vom türkischen Markt zurückziehen, das teilte ein Springer-Sprecher gegenüber dem 'Handelsblatt' mit.