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'Spiegel'-Journalist als Betrüger enttarnt

Die Ericusspitze in Schockstarre: Der mehrfach preisgekrönte 'Spiegel'-Reporter Claas Relotius, 33, hat viele seiner Geschichten erfunden oder die Wahrheit mit Fantasie ausgeschmückt. Relotius, der seit 2014 Reportagen für das Hamburger Nachrichtenmagazin schreibt, hat das Haus bereits verlassen. Wie viele Fake News Relotius im 'Spiegel' veröffentlicht hat, ist noch offen. 'Der Spiegel' will dies prüfen und interne Strukturen schaffen, um derartige Vorkommnisse in der Zukunft zu verhindern.

Zwar verfügt der 'Spiegel' über eine Dokumentationsabteilung, aber diese kann nur äußere Fakten prüfen und nicht, ob Geschichten wahr sind oder nicht. Auch gehe man nicht davon aus, dass ein Journalist sich nicht der Wahrheit verpflichtet fühlt.

Die Machenschaften des Claas Relotius wurden durch einen Kollegen aufgedeckt. Der 'Spiegel'-Reporter Juan Moreno, der für eine Reportage mit Relotius zusammenarbeitete, wurde auf den Betrug aufmerksam.

Für den 'Spiegel' ist der Skandal in Zeiten von Fake News ein Schlag ins Gesicht. Eine Schadensbegrenzung ist nicht mehr möglich, der Betrug kann nicht rückgängig gemacht werden.

Neben dem 'Spiegel' sind vermutlich weitere Publikationen betroffen, für die Relotius als freier Journalist geschrieben hat: u.a. 'Cicero', 'taz', 'Welt', 'SZ-Magazin', 'Weltwoche', Zeit Online und 'NZZ am Sonntag'.

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Margit Mair 19.12.2018