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Entertainment-Industrie: Kundenbewertungen verändern Einkaufsverhalten und Markentreue

Bewertungen von Verbrauchern sind branchenübergreifend zu einer festen Größe geworden. 71 Prozent aller Konsumenten weltweit schätzen diese als wichtig oder sehr wichtig für ihre Kaufentscheidung ein. Auch in der Unterhaltungsindustrie nehmen Kundenbewertungen einen zunehmend bedeutsamen Stellenwert ein. Bevor Kunden sich dazu entscheiden, ein Computer-Spiel zu kaufen oder ein Abo für einen Video- oder Musik-Streaming-Dienst abzuschließen, greifen sie immer häufiger auf die Bewertungen anderer Kunden zurück. Über 40 Prozent der Verbraucher geben an, regelmäßig vor solch einem Kauf Bewertungen zu lesen. Die Hälfte ist zudem der Meinung, dank Ratings mehr für ihr Geld zu bekommen, da sie gefühlt die bessere Entscheidung treffen. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie 'Trend Radar 2019 –The Rating Economy' (Fokusgruppe Entertainment) der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners. Für die Untersuchung wurden rund 6.400 Verbraucher in 23 Ländern sowie mehr als 1.600 Unternehmen befragt.

Demnach ist sich der Großteil der Unternehmen aus der Entertainment-Industrie der Relevanz der Bewertungen zwar bewusst – 63 Prozent halten Ratings in ihrer Branche für wichtig oder sehr wichtig. Allerdings scheinen viele nicht zu wissen, wie sie mit dem Trend umgehen sollen: Nur 14 Prozent haben eine Strategie, um bessere Kundenbewertungen zu erhalten.

Bewertungen wichtiger als Marke

Die Ergebnisse der globalen Studie zeigen zudem: Neben den Produkteigenschaften und dem Preis sind Reviews bereits das drittwichtigste Kriterium für Kaufentscheidungen und damit sogar wichtiger als die Marke. "Unternehmen sollten die Macht der Ratings im Kaufprozess nicht unterschätzen", so Lisa Jäger, Partner im Bereich Media & Entertainment bei Simon-Kucher. "Viele Unternehmen beginnen zwar, sich langsam mit dem Thema auseinander zu setzen; die meisten Maßnahmen scheinen jedoch noch in einem frühen Stadium zu sein. Hier herrscht großer Nachholbedarf."

Das Bewusstsein für die hohe Relevanz von Ratings ist in der Entertainment-Industrie durchaus vorhanden: 55 Prozent der befragten Unternehmen aus der Branche glauben, dass sie mit guten Bewertungen ihren Absatz um bis zu zehn Prozent steigern und folglich auch ihre Preise um zehn Prozent erhöhen können. Und auch die Risiken wurden von vielen bereits erkannt: 42 Prozent sind sich darüber im Klaren, dass schlechte Bewertungen zu niedrigerem Absatzvolumen führen können und somit auch Preissenkungen notwendig machen. Dazu Lisa Jäger: "Umso erstaunlicher ist, dass nur 18 Prozent der Unternehmen Ratings in ihre Preisstrategie mit einbeziehen. Nur neun Prozent der befragten Unternehmen geben an, ihre Preise abhängig von Ratings dynamisch anzupassen. Hier lassen die Unternehmen aktuell noch ungenutztes Potenzial liegen." Sie empfiehlt: "Insbesondere im Hinblick darauf, dass über 40 Prozent der Entertainment-Unternehmen in den nächsten Jahren ihr Marketingbudget erhöhen werden, sollte ein Teil dieses Budgets genutzt werden, um eine Strategie und einen entsprechenden Prozess rund um die Nutzung und die Produkt- und Preis-Implikationen aus Ratings zu entwickeln."

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Margit Mair 05.09.2019