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Die ARD/ZDF Onlinestudie untersucht die Internetnutzung in Deutschland (Grafiken: ARD/ZDF)

Die ARD/ZDF Onlinestudie untersucht die Internetnutzung in Deutschland (Grafiken: ARD/ZDF)

Internetnutzung in Deutschland steigt weiter an

Auch wenn die Internetnutzung in Deutschland auf einem hohen Niveau liegt, steigt sie weiter. Aktuell nutzen 94 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren das Internet zumindest gelegentlich. Dies entspricht 66,4 Millionen der insgesamt 70,6 Millionen Personen ab 14 Jahren in Deutschland, was einen Zuwachs von 3,5 Millionen bedeutet. Vor allem die älteren Zielgruppen ab 60 Jahren tragen dazu bei. Zu diesen Ergebnissen kommt die ARD/ZDF Onlinestudie, die heute, 8.10.2020 veröffentlicht wurde.

Mit einem Plus von 6 Prozentpunkten gibt die Hälfte der Befragten an, am Tag mindestens ein mediales Onlineangebot – das heißt Videos, Audioinhalte oder Artikel – zu nutzen. Bei den 14- bis 29-Jährigen nutzen neun von zehn Befragten das Internet täglich für mediale Angebote, was einem Plus von 10 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 entspricht.

204 Minuten tägliche Internetnutzung

Die tägliche Zeit, die die Menschen im Internet verbringen, liegt in diesem Jahr mit einem Plus von 11 Minuten bei 204 Minuten. 120 Minuten entfallen auf das mediale Internet (plus 21 Minuten). Insbesondere in der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen (Internetnutzung gesamt: 388 Minuten, plus 18 Minuten) hat sich die Nutzungsdauer von Online-Angeboten aus dem Bereich des medialen Internets um fast eine Stunde auf über 4 Stunden (257 Minuten, plus 50 Minuten) erhöht. Die restliche Zeit entfällt zum Beispiel auf Chatten, Spielen oder Shoppen im Internet.

Video-Angebote der TV-Sender legen zu

65 Prozent der Befragten nutzen die Videoangebote der Fernsehsender, die über Mediatheken und bei YouTube abrufbar sind, zumindest selten, bei den Streamingdiensten sind dies 47 Prozent. Die tägliche Nutzung ist hier jedoch mit 14 Prozent doppelt so hoch wie bei den Online-Videoangeboten der TV-Sender, und die mindestens wöchentliche Nutzung hat mit 36 Prozent ein vergleichbares Niveau (40 Prozent). Nur in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen liegen Netflix und andere Streamingdienste bei der zumindest wöchentlichen Nutzung deutlich vor den TV-Inhalten in den Mediatheken oder auf YouTube. Die Werte der mittleren Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen befinden sich bei TV-Inhalten und Streamingdiensten auf ähnlichem Niveau.

Die ARD Mediathek und die ZDFmediathek verzeichnen jeweils einen Zuwachs von 6 Prozentpunkten: Jeder Fünfte ruft mindestens wöchentlich Bewegtbild-Inhalte von ARD (21 Prozent) und ZDF (20 Prozent) auf. Damit liegen die beiden führenden Mediatheken vor Amazon Prime Video (18 Prozent, plus 2 Prozentpunkte), aber hinter Netflix (28 Prozent, plus 6 Prozentpunkte).

Radiosendungen live nutzen 19 Prozent mindestens einmal in der Woche, bei den Podcasts sind es 12 Prozent. Fast ein Viertel der 14- bis 29-Jährigen (24 %) hört mindestens einmal in der Woche Podcasts. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 14 Prozent. Musikstreamingdienste (von 35 % mindestens wöchentlich genutzt) und Musik über YouTube (31 %) stehen im Ranking der genutzten Audio-Angebote vorn.

Instagram überholt Facebook in der täglichen Nutzung

Facebook wird bei der täglichen Nutzung in diesem Jahr erstmals von Instagram überholt. 15 Prozent der Bevölkerung nutzen täglich Instagram (2019: 13 %), Facebook hingegen kommt nur noch auf 14 Prozent und verliert damit deutlich im Vorjahresvergleich (2019: 21 %). Beim Blick auf die Nutzung innerhalb einer Woche kann Facebook (26 %) seine Position vor Instagram (20 %) behaupten, verliert aber auch hier (-5 %). Die anderen Social-Media-Plattformen bleiben auf deutlich niedrigerem Niveau stabil.

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2020 wurde im Rahmen der 'Studienreihe Medien und ihr Publikum (MiP)' und im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission durchgeführt. Die Ergebnisse beruhen auf dem fusionierten Datensatz mit den Kerndaten der Langzeitstudie Massenkommunikation 2020. Im Jahr 2020 wurden 1.504 repräsentativ ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren zwischen dem 9. März und dem 27. April per Telefon-Interview (Dual-Frame-Stichprobe) befragt. Die Analysen basieren nach der Fusion mit den Daten der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation auf insgesamt 3.003 Fällen.

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Margit Mair 08.10.2020