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Zeitungsverlage wollen das Digitalgeschäft als Finanzierungs-Säule ausbauen

Axel Springer-Chef und (noch) BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner betont die Zukunftsfähigkeit der Zeitungen - Foto: Axel Springer
Axel Springer-Chef und (noch) BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner betont die Zukunftsfähigkeit der Zeitungen - Foto: Axel Springer

"Verleger und Journalisten tragen in Zeiten wie diesen besondere Verantwortung" - das machte der scheidende Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Dr. Mathias Döpfner (zugleich Vorstandschef von Axel Springer) auf der BDZV-Jahrestagung am heutigen 13.9.22 in Berlin deutlich. Das "vielleicht gefährlichste Gift" für Freiheit und Demokratie seien "alternative Fakten", das "Stilmittel von Autokratien und Diktaturen". Sie basierten auf dem Mittel der gezielten Desinformation, der Manipulation und Propaganda. "Wenn in einer Demokratie Fakten kein verlässliches Fundament mehr sind, schwindet nicht nur das Vertrauen, es gedeihen Verschwörungstheorien." Guter, verantwortungsvoller Journalismus sei das "Gegengift, das hilft, um diese Entwicklung zu verhindern. Er ist das Fundament und die Schutzmacht der Demokratie", versicherte der BDZV-Präsident.

Erstmals hätten die deutschen Zeitungsverlage im Jahr 2021 mit ihren immer stärker wachsenden digitalen Angeboten mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. "Das zeigt, wir sind auf einem guten Weg, das digitale Geschäft als Säule zur Finanzierung von Journalismus zu etablieren", so Döpfner. Auch weil die Unternehmen ihre journalistischen Produkte im Digitalen mit allen Freiheiten ausgestalten können: "Text, Audio und Video - bald vielleicht noch Metaverse und Blockchain würden dazu beitragen, dass Journalismus attraktiver, weil vielfältiger, interessanter und klüger wird." Döpfner: "Diese Chance werden wir nutzen."

Neuordnung an der Verbandsspitze geplant

Die Präsidentschaft von Döpfner beim BDZV wird demnächst (vorzeitig) enden. Der Verlegerverband will sich später in diesem Jahr neu aufstellen und soll in Zukunft von einem Vorstand geführt werden. An der Spitze stehen dann drei Vorsitzende – zwei sind ehrenamtlich tätig und betreuen das Thema Medienpolitik. Hinzu kommt der Hauptgeschäftsführer beziehungsweise die Hauptgeschäftsführerin des Verbands. Derzeit besetzt diese Position Sigrun Albert. Zur geplanten Neuordnung gehören noch vier weitere Ressort-Vorstände mit jeweiliger Zuständigkeit für die Bereiche Märkte, Journalismus, Trends & Innovationen und Finanzen.