ANZEIGE

NDR-Recherche: Ruhegelder kosten ARD und ZDF Millionen

Die Renten, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen ehemaligen Führungskräften bezahlt, fallen recht üppig aus. Diese Erkenntnis dürfte nicht allzu sehr verwundern, doch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat nun Details dazu recherchiert. Demnach erhalten frühere Intendan:tinnen und Direktor:innen der öffentlich-rechtlichen Sender zum Teil sechsstellige Summen pro Jahr, in einigen Fällen gelte das sogar lebenslang. Etwas anrüchig dürfte dabei sein, dass der eine oder andere die Versorgung schon vor dem Renteneintrittsalter erhält, manche bereits nach nur einem Arbeitstag als Direktor:in. Das Ganze kostet die Gebührenzahler Millionen.

Der NDR hat bei seiner Recherche beispielsweise Einblicke in den Dienstvertrag des rbb-Programmdirektors erhalten. Dieser besagt, dass bei einer Basisvergütung von 215.000 Euro das Ruhegeld am Tag des eigentlichen Vertragsbeginns 45 Prozent der Basisvergütung beträgt und mit jedem weiteren vollendeten Dienstjahr um einen Prozentpunkt bis zur Höchstgrenze von 60 Prozent der letzten vertraglich vereinbarten Basisvergütung ansteigt. Nach nur einem Tag als Direktor gibt es demnach also schon 8.000 Euro monatlich.

Beim Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) erhalten der Intendant oder die Intendantin sowie die acht Direktor:innen auch dann ihr reguläres Gehalt bis zum Ende der Laufzeit ihres Vertrages, wenn sie frühzeitig das Amt abegeben (müssen). Außerdem kassieren die Ausgeschiedenen direkt im Anschluss des Abgangs ihre Rente. Das Ruhegeld wird auch dann sofort ausgezahlt, wenn ein Vertrag nicht verlängert wird.

Ähnlich spendabel ist man auch bei anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, etwa beim Hessischen Rundfunk (hr). Anders sieht es hingegen beim Südwest Rundfunk (SWR), dem Bayerischen Rundfunk (BR) und dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) aus. Dort hat man sich laut NDR von den großzügigen Regelungen zum Teil schon vor einigen Jahren verabschiedet.

 

zurück

Margit Mair 25.10.2022