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Foto: Eric Streichen

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TV-Konzerne

RTL Group verzeichnet 2023 Umsatzminus von fünf Prozent

Die RTL Group verzeichnete 2023 –  ohne Berücksichtigung des Sendergeschäfts in den Niederlanden – einen Gesamtumsatz von 6,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2022, organisch betrug das Minus 4,1 Prozent. Das gab der Luxemburger Medienkonzern am 14. März 2024 bekannt.

Grund für den Umsatzrückgang sind die deutlich geringeren TV-Werbeumsätze der Sendergeschäfte sowie das Fremantle-Geschäft. Das Konzernergebnis (ohne RTL Netherland) betrug 483 Millionen Euro (2022: 642 Millionen Euro). Das gesamte Konzernergebnis lag bei 598 Millionen Euro nach 766 Millionen Euro im Jahr 2022.

"Robustheit unserer Geschäfte unter Beweis gestellt"

"Im Jahr 2023 haben wir die Robustheit unserer Geschäfte in einem besonders schwierigen Umfeld unter Beweis gestellt", erklärt Dr. Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Groupe, der darauf verwies, dass man wie angekündigt über den Konjunktur-Zyklus hinweg weiter investiert hat.

Dr. Rabe weiter: "Unsere Streaming-Dienste sind gewachsen, wir haben unsere Marktführerschaft insbesondere in Deutschland weiter ausgebaut und haben weltweit anerkannte Produktionen auf den Markt gebracht. Das zweite Halbjahr 2023 war trotz schwacher Werbemärkte und erheblicher Investitionen eines der profitabelsten in der Geschichte der RTL Group." Man wolle an seiner Strategie auch 2024 festhalten und das Kerngeschäft stärken, Streaming- und Content-Geschäfte ausbauen und neue Allianzen und Partnerschaften bilden, so Dr. Rabe weiter.

Zuletzt hatte die RTL Group ihr Portfolio neu sortiert. So hatte der Konzern im Dezember 2023 angekündigt, RTL Nederland an DPG Media verkaufen zu wollen. Bis Mitte 2024 soll der Deal abgeschlossen sein. Für das Unternehmen erhält die RTL Group 1,1 Milliarden Euro. Der Verkauf war eingefädelt worden, nachdem eine Fusion von RTL Netherland mit Talpa Network an dem Veto der Wettbewerbshörden gescheitert war. Nach dem Rückzug aus dem dortigen TV-Markt wird die RTL Group unter anderem mit der Produktionstochter Fremantle weiterhin in den Niederlanden aktiv sein.

Während man sich also in den Niederlanden vom Sendergeschäft getrennt hat, konnte dieses im deutschen Markt 2023 zulegen. Konkret ging der Marktanteil von RTL Deutschland  in der Zielgruppe der 14- bis 59-jährigen Zuschauer auf 27,3 Prozent (2022: 26,8 Prozent) hoch. Die deutsche RTL-Group-Tochter baute damit den Vorsprung vor dem Hauptwettbewerber ProSiebenSat1 auf 5,8 Prozentpunkte aus – den größten Vorsprung seit zehn Jahren (2022: 4,5 Prozentpunkte Vorsprung). Bei den 14- bis 59-Jährigen waren RTL und Vox im vergangenen Jahr die Nummer eins und zwei der deutschen Privatsender. Trotz höherer Marktanteile gingen die TV-Werbeeinnahmen der RTL Group 2023 um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück..

RTL+ erreicht knapp fünf Millionen zahlende Kunden

Das größte Wachstum verzeichnete die RTL Group im Streaming-Geschäft: Die Anzahl der zahlenden Abonnent:innen des deutschen Streaming-Dienstes RTL+ stieg um 23,0 Prozent auf 4,941 Millionen. Ende 2022 waren es 4,016 Millionen. Gemessen an der Nutzungsdauer je Nutzer war RTL+ damit laut Unternehmensangaben "der meistgenutzte Streaming-Dienst in Deutschland". Über alle Streaming-Dienste der Mediengruppe (RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie 6play in Frankreich) zählt die RTL Group 5,569 Millionen zahlende Kunden (Ende 2022: 4,267 Millionen). Der Streaming-Umsatz wuchs um 72,6 Prozent auf 283 Millionen Euro (2022: 164 Millionen Euro). Die Streaming-Anlaufverluste – RTL Netherland eingerechnet – belaufen sich auf 179 Millionen Euro.

Veränderungen stehen in Kürze im Streaming-Geschäft in Frankreich an. Dort kommt im Mai 2024 zu einer Umfirmierung des Streaming-Dienstes 6play zu M6+. Dafür werden zusätzlich 100 Millionen Euro in Inhalte, Technologie und Marketing investiert. M6+ wird in erster Linie durch Werbung finanziert und durch ein Premium-Abonnement ergänzt.

Im Zuge des geplanten Verkaufs von Videoland und den zusätzlichen Investitionen in M6+ in Frankreich hat die RTL Group ihre Streaming-Ziele angepasst: Bis zum Jahr 2026 will man neun Millionen zahlende Abonnent:innen evrzeichnen und einen Streaming-Umsatz von 750 Millionen Euro erreichen. Bis dann soll das Streaming-Geschäft auch profitabel sein. Die jährlichen Programminvestitionen für die Streaming-Dienste sollen bis 2026 auf rund 500 Millionen Euro zulegen. 

Umsatzplus für 2024 erwartet

Auf das laufende Geschäftsjahr 2024 blickt Rabe optimistisch. Trotz schwieriger geopolitischer und wirtschaftlicher Lage rechnet man mit einem eine Umsatzsteigerung in diesem Jahr auf rund 6,6 Milliarden Euro – vorausgesetzt die leichte Erholung im deutschen TV-Werbemarkt hält an und die Werbemärkte in den übrigen Regionen der Gruppe entwickeln sich weitestgehend stabil. Der Prognose zugrunde liegen höhere Umsätze von RTL Deutschland durch wachsende Streaming-Umsätze sowie von Fremantle durch eine Erholung des US-Geschäfts und Akquisitionen zugrunde.

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