Wie die IVW auf den Austritt von RTL und Funke reagieren will

Anfang April 2024 gab RTL Deutschland bekannt, seine Angebote ab diesem Monat nicht mehr von der Online-IVW auswerten zu lassen. Stattdessen will die Kölner Sendergruppe künftig auf den AGF-Standard X-Reach setzen, der neben linearem TV und Streaming auch Static-Display-Content misst. Nur wenige Tage später erklärte auch die Essener Funke Mediengruppe, mit einigen Marken aus der Online-Währung aussteigen zu wollen. Konkrete Namen der Medienangebote wurden zunächst nicht geannt.

Zu den Auswirkungen der Austritte auf die Online-IVW sagt Dr. Kai Kuhlmann, Geschäftsführer der IVW, gegenüber new business: "Fluktuation in der Mitgliedschaft ist bei der IVW zum einen kein ungewöhnlicher Vorgang, zum anderen waren die Kündigungen nicht überraschend, die Entwicklungen in der JIC-Landschaft sind ja bekannt."

Gleichzeitig bezeichnete der Manager, der seit 2017 an der Spitze der IVW steht, die Austritte als "bedauerlich." Kuhlmann führt aus: "Wir sehen darin einen Transparenzverlust für den Wettbewerb im Medienmarkt. Bewegtbildanbieter stellen sich nun nicht mehr dem Vergleich mit anderen deutschen Medienangeboten." Letztlich müssten die Werbetreibenden und Mediaagenturen sicherstellen, dass ihnen "eine angemessene Transparenz, Neutralität und Vergleichbarkeit geboten wird", so der IVW-Verantwortliche.  

Reagieren will die IVW auf diese Entwicklungen, in dem die Institution "weiterhin auf die rein technische Messung von Kontakten und Nutzungsvorgängen sowie deren Auditierung setzt". Kuhlmann weiter: "Diese Zahlen sind im Markt von essentieller Bedeutung – sowohl für das Benchmarking wie auch bei der Verwendung als methodischer Baustein in anderen Studien für den digitalen Werbemarkt. Für letzteres hat die IVW vor wenigen Monaten bewusst die Grundlagen in ihrer Satzung geschaffen."

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