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ARD: Volker Herres kündigt vorzeitigen Rückzug für 2021 an

Volker Herres hört im Frühjahr 2021 als ARD-Programmdirektor auf (Foto: ARD)
Volker Herres hört im Frühjahr 2021 als ARD-Programmdirektor auf (Foto: ARD)

Volker Herres, Programmdirektor der ARD, will sein Amt zum 30. April 2021 abgeben. Damit beendet der TV-Manager seine Tätigkeit ein halbes Jahr vor Vertragsende. Er habe in seiner Lebensplanung immer die Absicht gehabt, noch mit 63 in dieser Funktion aufzuhören, begründete Herres seine Entscheidung.

"Zwölfeinhalb Jahre in einem Amt, das kaum Zeit für anderes lässt, 38 Jahre öffentlich-rechtlicher Rundfunk, davon der Großteil in wechselnden Führungsfunktionen, sind, finde ich, genug", sagt Herres. Und weiter: "Ich möchte den richtigen Moment zwischen zu früh und zu spät erwischen. Und den sehe ich dann gekommen.Das Erste gilt seit Jahren in Befragungen des Publikums als das qualitativ beste Programm, ist Informationssender Nummer Eins, trotz drastischer Sparnotwendigkeiten sind wichtige Sportrechte für die kommenden Jahre gesichert und im fiktionalen Erzählen haben wir die größte Bandbreite der Inhalte und Formen. Das ist ein guter Zeitpunkt, die Nachfolge zu regeln. Und ich bin sicher, die Intendantinnen und Intendanten werden eine erstklassige Lösung zeitnah beschließen.“

Tom Buhrow, ARD-Vorsitzender, sagt: "Ich bedaure die Entscheidung von Volker Herres. Im Namen der ARD möchte ich Danke sagen für seine Lebensleistung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dem breiteren Publikum ist er als Moderator von politischen Sendungen bekannt. Er hat sich in fast vier Jahrzehnten in vielen Positionen um den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk verdient gemacht, jederzeit professionell, zielstrebig und norddeutsch besonnen."

Bis zu seinem Ausscheiden will Herres die digitalen Transformation weiter vorantreiben. Der Umbau der Programmdirektion von der rein linearen gemeinschaftlichen Steuerungseinheit für das Erste Deutsche Fernsehen hin zu einer auch für das non-lineare Angebot der ARD-Mediathek inhaltlich zuständigen Gemeinschaftseinrichtung sei mit Etablierung des Channel-Managements und der Berufung von Florian Hager zu meinem Stellvertreter gelungen. Zu den weiteren Plänen sagt Herres: "Wir arbeiten daran, für beide Ausspielwege eine integrierte Planung zu etablieren mit dem Ziel, neben dem Ersten gleichwertig einen für möglichst viele Nutzer attraktiven Abruf- und Streamingdienst anzubieten. Das will ich noch bis ins nächste Jahr begleiten. Dann aber sollte Schluss sein."

Herres soll der ARD aber auch über den 30. April 2021 hinaus noch beratend zur Seite stehen. So soll er unter anderem die Sendeanstalt weiter im Trägerverein der Deutschen Journalistenschule e.V. vertreten, wo er derzeit als Vorstandsvorsitzender agiet. Den 'Presseclub', den er seit September 2007 moderiert, wird er wie bisher im Wechsel mit Jörg Schönenborn präsentieren.