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Agenturklima: Trübe Erwartungen für das zweite Halbjahr 2020

Das Agenturklima ist die exklusive Agentur-Entscheider-Befragung von 'new business'
Das Agenturklima ist die exklusive Agentur-Entscheider-Befragung von 'new business'

Die Corona-Pandemie beherrscht weite Teile des Privat- und Berufslebens. Nach einem schwachen zweiten Quartal erwarten die deutschen Agentur-Entscheider auch für das restliche Geschäftsjahr 2020 weitere Umsatz-Rückgänge.

Agenturen verbuchen Umsatz-Rückgänge

Die von 'new business' und GESS im Juli 2020 befragten Agenturentscheider meldeten für das zweite Quartal 2020 eine deutliche Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage: Auf einer Skala von -50 ("sehr viel schlechter") bis 50 ("sehr viel besser") betrug der Index-Wert auf die Frage "Gemessen an Ihren Erwartungen, wie verlief das zweite Quartal hinsichtlich Umsatz" minus zwölf Punkte.

Besonders stark betroffen sind die Werbe- und Kommunikationsagenturen, Digital-Agenturen hingegen etwas weniger. Auch die Kunden-Struktur ist entscheidend für die Geschäftsentwicklung. Besonders schwer sind Automotive, Autozulieferer, Kultur und der Tourismus betroffen. Weniger spürbar fällt der Einbruch bei Pharma, Lebensmittelhandel und eCommerce aus. Thomas Funk, CEO Havas Group Germany & MD Europe: "Wir prognostizieren momentan einen Rückgang des Incomes für das Gesamtjahr von etwa 15 Prozent, über alle unterschiedlichen Agenturen hinweg. Es gibt durchaus Schwankungen zwischen Consulting, PR, Digital und Advertising – aber vielmehr richten sich diese nach der jeweiligen Kundenstruktur als nach Disziplinen. Wenig überraschend ist bei uns das Automotive-Geschäft der Haupttreiber des Einbruchs, während sich Kunden anderer Branchen wie Financial Services oder FMCG sehr robust behauptet haben." Mit Kunden aus der Gesundheitsbranche, so Funk, konnte das Network ein leichtes Plus erzielen.

Durchwachsene Prognose für das zweite Halbjahr

Aufgrund des branchenübergreifenden Abschwunges insbesondere im zweiten Quartal, wird 2020 für die meisten Agenturen ein schlechtes Geschäftsjahr werden. Allerdings, so scheint es, ist der freie Fall der Wirtschaft vorerst gestoppt. Verglichen zum zweiten Quartal 2020 erwarten die Agenturmanager für das weitere Geschäftsjahr lediglich eine etwas schlechtere Entwicklung. Doch es gibt auch Lichtblicke, wie etwa Lukas Cottrell, Managing Partner bei der Peter Schmidt Group, berichtet: "Wenn ich mir die vielen Neugeschäftsanfragen der letzten Wochen anschaue, kann ich feststellen, dass durchweg alle Branchen wieder deutlich Fahrt aufnehmen. Unter den aktuellen Bedingungen sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden." Die Design-Tochter der BBDO-Gruppe mit Niederlassungen in Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und München vermeldete im August einen Etatgewinn der KfW Bankengruppe.

Auch bei der Content-Marketing-Agentur C3 aus München ist die Lage weniger dramatisch, wie Executive Director Stefan Fehm kommentiert: "Wir gehen insgesamt von einem kleinen Minus im Umsatz aus. Die Belegschaft versuchen wir zusammenzuhalten, da wir im Gegensatz zu Werbe-Netzwerken weniger Kostendruck ausgesetzt sind und das gut im Sinne unserer Kunden und Mitarbeiter ist." C3 konnte zusätzliches Geschäft mit Stammkunden VW oder IKK machen. Dennoch, so viel steht fest: Die aktuelle Erholung der Weltwirtschaft geht voran, bleibt aber weiterhin fragil.

Die vollständigen Ergebnisse des Agenturklimas stehen den Abonnenten von 'new business' sowie Umfrage-Teilnehmern exklusiv zur Verfügung.

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Thomas Olbrisch