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24 Agenturen wollen das 'Öko-Prüfzeichen'

Der Werbeetat für die Etikette, die gesunde Produkte aus naturverträglichem Anbau deutschlandweit einheitlich auszeichnen soll, wird in Kürze vergeben werden Der Werbeetat für die Etikette, die gesunde Produkte aus naturverträglichem Anbau deutschlandweit einheitlich auszeichnen soll, wird in Kürze vergeben werden
Bereits seit zehn Jahren wird um das "Öko-Prüfzeichen" verhandelt, und im Juni 1999 hat die Öko-Prüfzeichen GmbH in Bonn endlich ihre Tätigkeit aufgenommen. Zur Geschäftsführerin wurde die Agraringenieurin Beate Huber bestellt, zuvor arbeitete sie in gleicher Position bei alicon (eine der großen Kontrollstellen in Deutschland). Zusätzlich ist sie im Vorstand des IOAS (International Organic Accredition Service), einer Tochter der IFOAM, des internationalen Zusammenschlusses der Verbände des ökologischen Landbaus aktiv.
Was nur wie eine TÜV-Plakette für Produkte aus dem ökologischen Landbau klingt, verbirgt in Wirklichkeit ein ernstzunehmendes Segment. Denn der Markt für Produkte aus ökologischer Erzeugung ist einer der wenigen Wachstumsbereiche im Lebensmittelsektor. Experten rechnen mit einem Marktpotential von 10 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes. Jedoch sind Voraussetzungen dafür Einkaufssicherheit und einfache Erkennbarkeit der Öko-Produkte, insbesondere im Lebensmittelhandel. Denn wo Öko draufsteht, steckt manchmal nicht unbedingt Öko drin.
"Die zahlenden Bauernverbände beklagten sich bislang über mangelnde Marketingarbeit und daß ihre Lobby untergraben wird", sagt Gabriele Maier-Spohler, zuständig für Kommunikation beim Öko-Prüfzeichen. Noch steckt die blutjunge Gesellschaft in den organisatorischen Gründerschuhen, aber die Zielsetzung ist klar und deutlich: "Das einheitliche Zeichen in Deutschland für Produkte aus ökologischem Landbau". Träger des Unternehmens sind die AGÖL ArbeitsGemeinschaft Ökologischer Landbau, Darmstadt, und die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft, Bonn. Beide Organisationen haben zur Erschließung des Absatzpotentials ökologischer Produkte und zur Förderung des ökologischen Landbaus das bundeseinheitliche "Öko-Prüfzeichen" entwickelt. Die Vergabe des Prüfsiegels geschieht in der Regel über die Zeichenvergabegremien der AGÖL-Mitgliedsverbände, mit denen die Öko-Prüfzeichen entsprechende Verträge schließt.
Um das Briefing für PR, Internet und Coporate Design haben sich insgesamt 24 Agenturen beworben. Davon werden fünf ausgesucht. Laut Briefing soll besonders Wert darauf gelegt werden, daß die Marktentwicklung für ökologische Produkte zu skizzieren sind. Und darüber hinaus, daß das "Öko-Prüfzeichen" sich nicht als konkurrierendes Zeichen zu den Verbandszeichen versteht, sondern als übergordnetes Dachzeichen. Bis Ende August soll auch der Internetauftritt des Unternehmens fertig sein.
Die Zeit drängt, denn auf der Anuga soll das Werbe- und PR-Konzept der Presse vorgestellt werden, und für die Grüne Woche ist die Präsentation der Endverbraucherwerbung vorgesehen. Für Werbung und Verkaufsförderung soll in 1999/2000 2,2 Millionen Mark investiert werden. Naheliegend ist, daß die CMA-Mediaagentur HMS/Carat, Wiesbaden, den Mediabereich übernimmt.
Bislang ungenannt ist der Agenturkreis. Für den PR-Bereich kämen u.a. die CMA erfahrenden Agenturen salaction, Hamburg; Jeschenko, Köln; Ketchum, München; Shandwick, Bonn; in Frage, für CD und Werbung u.a. Borsch Stengel Körner Bozell, Frankfurt; Litwin, Münich und Partner, Berlin; BBDO, Düsseldorf; Lowe & Partners, Frankfurt; Westag, Köln; und Linnebach & Scholta, München. Im September wird die Entscheidung fallen. (bmw)

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Redaktion 16.08.1999