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Britischer Werberat untersagt Ausstrahlung von SodaStream-Spot


Ein Fernsehspot des isrealischen Unternehmens SodaStream mit Deutschlandsitz in Limburg sorgt derzeit für Aufruhr in Großbritannien. Clearcast, eine Organisation in London, die über die Ausstrahlung von Werbeclips im britischen Fernsehen entscheidet, hat den Spot 'The SodaStream Effect' verboten. Die Begründung: die Getränkeindustrie würde dadurch verunglimpft.

Im Clip, der unter anderem in den USA, Skandinavien und demnächst in Deutschland ausgestrahlt wird, sind verschiedene SodaStream-Anwender zu sehen. Jedes Mal, wenn sie den Trinkwassersprudler benutzen, explodieren zur gleichen Zeit an einem anderen Ort unzählige Plastikflaschen. Deren rotes Design erinnert an Coca-Cola.

Der nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Trinkwassersprudlern will somit auf den PET-Müll aufmerksam machen, den der US-amerikanische Getränkeriese weltweit produziert. Gleichzeitig will es sich als Anbieter einer umweltfreundlicheren Alternative positionieren. Und genau diese Botschaft stuft Clearcast als Angriff auf die Getränkeindustrie ein. Dem Publikum werde nahegelegt, keine Softdrinks zu kaufen.

Absurd findet Daniel Birnbaum das Verbot. Der CEO von SodaStream ergänzt: "Es ist eine große Enttäuschung für uns und verstörend für eine demokratische Gesellschaft." Dem Marketing schadet das aber nicht, im Gegenteil: 'The Sodastream Effect' wurde auf YouTube bereits mehr als eine Million Mal angesehen. Einige der User sind erst nach dem Clearcast-Urteil auf den Clip aufmerksam geworden wie Snack881: "If this ad had been aired on TV I would never have seen it, because I don't watch TV ads. But because it's been banned by a broadcaster, I have seen it. Good work, Clearcast." Verantwortliche Agentur für den Film ist Pale Dot Voyage/Octopus of Mind.

Mitte des Jahres erhitzte SodaStream mit einer anderen Aktion die Gemüter, damals direkt die von Coca-Cola. Streitpunkt waren rund 30 weltweit errichtete Käfige, die Tausende PET-Flaschen und Getränkedosen enthielten, unter anderem auch von der rot-weißen Marke. Per Anwalt forderte der Konzern SodaStream auf, eine Installation am Flughafen im südafrikanischen Johannesburg zu entfernen. Außerdem untersagte der Getränkehersteller dem Unternehmen, Coca-Cola-Flaschen für seine Installationen zu nutzen.