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Anzeigenblatt-Verlage fordern von der Politik eine "Vertriebsförderung"

BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers erläutert die Lage im Markt (Foto: BVDA)
BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers erläutert die Lage im Markt (Foto: BVDA)

Die Lage im Markt der Anzeigenblätter bleibt angespannt. 2018 hat die Gattung einen deutlichen Rückgang der Nettowerbeumsätze verbucht, und für das laufende Jahr befürchtet der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter BVDA, Berlin, ein weiteres Minus. In einem Interview mit 'new business' sagte BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers: "Die Entwicklung des Werbemarktes im laufenden Jahr zeigt keinen positiven Trend. Berücksichtigt man die Verlagerungen der Werbebudgets zu anderen Werbeträgern, sind weitere Rückgänge der Nettowerbeumsätze nicht auszuschließen. Über die Höhe lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings keine seriöse Aussage treffen."

Vor ernsten Herausforderungen stehen die Anzeigenblatt-Verlage auch im Bereich Logistik. Eggers dazu: "Wir stehen hier tatsächlich am Scheideweg: Die Zustellung von Presseprodukten kann aus Kostengründen vielerorts nicht mehr flächendeckend sichergestellt werden. Sie stellt für die Verlage insbesondere durch die Umstellung von Stück- auf Stundenlohn den größten Kostenfaktor dar; diese durch die Politik veränderten Wettbewerbsbedingungen sollten wieder dahingehend modifiziert werden, dass die Presse- und Meinungsvielfalt in Stadt und Land gleichermaßen erhalten werden kann."

Von der Politik fordert die Branche jetzt eine Förderung der Zustellinfrastruktur. Eggers erläutert: "Der BVDA präferiert die Lösung, die gerade durch das Bundesarbeitsministerium geprüft wird: eine direkte Vertriebsförderung, bei der die Verlage einen festen Betrag pro Anzeigenblattexemplar erhalten. Hierbei kann die konkrete Fördersumme pro Exemplar bedarfsgerecht vom Aufwand der Zustellung abhängig gemacht werden, indem eine Kategorisierung der jeweiligen Verteilgebiete in Stadt-, Land- oder Mischgebiete erfolgt. Eine solche Lösung wäre ein wichtiger Schritt, um die Pressefreiheit und -vielfalt im Lokalen zu erhalten."

Das komplette Interview ist in der aktuellen 'new business'-Ausgabe 43/2019 erschienen. Hier bestellen.