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RTL Group: Umsatz geht 2020 um 9,5 Prozent zurück

Die RTL Group mit Sitz in Luxemburg hat im Jahr 2020 einen Umsatzeinbruch um -9,5 Prozent auf 6.017 Millionen Euro (2019: 6.651 Mio. Euro) erlitten, hauptsächlich aufgrund von Corona-bedingt stark rückläufigen TV-Werbemärkten in Europa im zweiten Quartal 2020. Organisch ging der Umsatz um 6,8 Prozent zurück.

Ab dem zweiten Halbjahr 2020 ging es mit den TV-Werbeumsätzen wieder leicht nach oben: Die Erlöse wuchsen um 0,8 Prozent im zweiten Halbjahr 2020 und um 2,8 Prozent im vierten Quartal 2020 – jeweils verglichen mit den entsprechenden Vorjahreszeiträumen.

Das Adjusted Ebita der RTL Group sank auf 853 Millionen Euro (2019: 1.156 Mio. Euro). Die Adjusted Ebita-Marge lag bei 14,2 Prozent (2019: 17,4 Prozent). Das Konzernergebnis ging um 27,7 Prozent zurück auf 625 Millionen Euro (2019: 864 Mio. Euro).

Zum Vergleich: Der Wettbewerber ProSiebenSat.1 aus Unterföhring hat das Jahr 2020 mit einem Umsatz-Minus von 2 Prozent abgeschlossen (Umsatz gesamt: 4.047 Mio. Euro), wobei das vierte Quartal einen Erlösanstieg von +11 Prozent verzeichnete. Das adjusted Ebitda der TV-Gruppe ging um 19 Prozent auf 706 Mio. Euro zurück. Der Konzern-Überschuss (adjusted net income) sank um 166 Mio. Euro oder rund 43 Prozent von 387 auf nun mehr 221 Mio. Euro.

Dr. Thomas Rabe, CEO der RTL Group, erklärt: "2020 war ein Jahr beispielloser Herausforderungen und großer Erfolge für die RTL Group. In der Krise haben wir die richtige Balance erzielt aus Gegenmaßnahmen zum Kosten- und Cash-Flow-Management, Beibehaltung unserer Marktpositionen und Investitionen in die Zukunft unserer Geschäfte, insbesondere in den Bereichen Streaming und Werbetechnologie. Dieser Erfolg zeigt sich in einem Konzernergebnis von 625 Millionen Euro, einer Operating Cash Conversion Rate von mehr als 100 Prozent, besseren Entwicklungen bei den Zuschauerquoten im Vergleich zu unseren privaten Wettbewerbern und beim schnellen Wachstum der zahlenden Abonnenten für unsere Streaming-Dienste."

Weiter erklärt Dr. Rabe: "In den vergangenen sechs Monaten haben wir Nicht-Kerngeschäfte verkauft und dadurch erhebliche Werte für unsere Aktionäre geschaffen. Wir stärken weiter unser Portfolio durch die vollständigen Übernahmen von Super RTL in Deutschland und RTL Belgium. Zudem haben wir neue strategische Partnerschaften geschlossen – zum Beispiel mit der Deutschen Telekom, um unser Streaming-Geschäft in Deutschland sowie die Zusammenarbeit in den Bereichen Werbetechnologie, Werbevermarktung und Inhalte auszubauen. Wie bereits am 29. Januar 2021 mitgeteilt, gibt es starke Gründe für eine Konsolidierung im europäischen TV-Geschäft. Wir prüfen derzeit solche Optionen für unseren Kontrollanteil an der französischen Groupe M6 – mit dem Ziel, Werte für unsere Aktionäre zu schaffen. Derzeit kann es keine Gewissheit geben, dass dies zu einer Vereinbarung oder Transaktion führen wird."

TV Now hat 1,3 Millionen zahlende Abonnenten

Der Streaming-Umsatz von TV Now und Videoland stieg 2020 um 20,6 Prozent auf 170 Millionen Euro (2019: 141 Mio. Euro). Ende Dezember 2020 verzeichnete die RTL Group 2,19 Millionen zahlende Abonnenten für die beiden Dienste – ein Anstieg um 52 Prozent im Vorjahresvergleich. Zahlende Abonnenten für TV Now: +64 Prozent auf 1,286 Millionen (Ende 2019: 0,783 Mio.). Zahlende Abonnenten für Videoland: +38 Prozent auf 0,903 Millionen (Ende 2019: 0,653 Mio.).

Im Jahr 2021 soll das TV-Now-Angebot um rund ein neues Original pro Woche erweitert werden – darunter mehr als 10 neue fiktionale Serien. Die RTL Group plant bis 2025 für TV Now und Videoland die Anzahl der zahlenden Abonnenten auf 5 bis 7 Millionen zu steigern und damit den Streaming-Umsatz auf mindestens 500 Millionen Euro zu erhöhen. Der Break-even von TV Now und Videoland wird für 2025 geplant. Um diese Ziele zu erreichen, sollen die jährlichen Programminvestitionen für die beiden Dienste auf rund 350 Millionen Euro im Jahr 2025 steigen.

Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet die Bertelsmann-Tochter einen Umsatzanstieg auf ungefähr 6,2 Milliarden Euro. Diese Prognose basiert auf einem organischen Wachstum von 8 Prozent und berücksichtigt den Verkauf von BroadbandTV. Zudem geht die RTL Group von einem Wachstum des Adjusted Ebita auf ungefähr 975 Million Euro aus. Dies beinhaltet Anlaufverluste der Streaming-Dienste in Höhe von rund 150 Millionen Euro.

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Margit Mair 12.03.2021