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Digitale Magazin-Flatrate

Fortschritt im Ringen um Readly-Verkauf

Seit Anfang Dezember 2022 ringt der Medienkonzern Bonnier um eine Übernahme der schwedischen Readly AB, die in mehreren Ländern Europas mit einer digitalen Magazin-Flatrate aktiv ist. Zuletzt stieß das Übernahme-Angebot von Bonnier bei einigen Alt-Gesellschaftern auf Widerstand. An anderer Stelle, nämlich bei den kartellrechtlichen Prüfungen des Vorhabens, wurde jetzt ein Fortschritt erzielt.

Vorab: Sollte die Readly-Übernahme gelingen, will Bonnier nur das Geschäft in den skandinavischen Ländern behalten und das internationale Geschäft an die französische Cafeyn Group weiterverkaufen. Das beinhaltet unter anderem auch die Aktivitäten von Readly in Deutschland (weitere wichtige Märkte sind Großbritannien und Frankreich).

Deshalb hat sich auch das Bundeskartellamt in Bonn mit dem Vorhaben befasst. Die Behörde unter Leitung von Präsident Andreas Mundt gibt nun grünes Licht für besagten Teil-Verkauf. Mundt erklärt dazu: „Flat-Rate-Modelle haben sich beim Musik- und Videostreaming durchgesetzt. Für Presse- und Magazintitel befinden sich die digitalen Vertriebswege weiterhin im Wandel. Wir haben den Zusammenschluss aufgrund der starken Stellung von Readly in Deutschland genau geprüft und im Ergebnis freigegeben. Dafür sprach, dass Cafeyn in diesem Bereich bislang nicht in Deutschland aktiv ist. Außerdem werden die Beteiligten weiterhin im Wettbewerb mit anderen digitalen Vertriebswegen für journalistische Inhalte stehen.“

Derzeit läuft noch die verlängerte Annahmefrist (bis 3. Februar 2023), innerhalb der die Aktionäre die Gelegenheit haben, das Übernahme-Angebot von Bonnier anzunehmen. Bonnier hatte Anfang Dezember 12 Schwedische Kronen pro Aktie geboten, was einer Prämie von fast 60 Prozent auf den damaligen Aktienkurs bedeutet (und Readly in Summe mit 455 Mio. Schwedischen Kronen bewerten würde).