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Nachlassende Werbeeinnahmen belasten FAZ-Bilanz, Digitalgeschäft entwickelt sich positiv

GF Thomas Lindner setzt auf digitale Innovationen
GF Thomas Lindner setzt auf digitale Innovationen

Rückläufige Erlöse aus dem Printgeschäft der Zeitungen und nachlassende Werbeeinnahmen sowie höhere Papierpreise haben beim Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) das Geschäftsjahr 2018 gekennzeichnet. Das meldet die Zeitung auf ihrer Website und erläutert: "Viele Werbekunden stehen vor strukturellen Herausforderungen in ihren Geschäftsfeldern, die Einsparungen in den Medienetats zur Folge haben."

Die FAZ GmbH erzielte 2018 wie im Vorjahr ein positives operatives Ergebnis mit einer "ordentlichen Umsatzrendite". Eine Reihe von Sondereffekten, wie unter anderem der Zinsänderungseffekt und die Anpassung der Sterbetafeln für Pensionsrückstellungen sowie ein rückläufiges Finanzergebnis aufgrund der Situation an den Finanzmärkten, führten allerdings zu einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von minus 5,3 Millionen Euro. Dennoch bleibt die Bilanz der FAZ solide: Die Bilanzsumme lag Ende 2018 bei 446,8 Millionen Euro nach 439,3 Millionen Euro im Jahr zuvor; die Eigenkapitalquote belief sich Ende 2018 auf 42,6 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet die Geschäftsführung wiederum ein positives Betriebsergebnis; allerdings sei in einem für die gesamte Branche schwierigen Umfeld "eine strenge Kostendisziplin notwendig", heißt es.

Positive Digitalentwicklung sorgt für Zuversicht

Erfreulich entwickelt sich die Digitalstrategie der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Erstmals seit langer Zeit sind im bisherigen Jahresverlauf 2019 die Vertriebserlöse des Unternehmens gestiegen (bis einschließlich Mai), da der Zuwachs aus dem digitalen Geschäft die Rückgänge im Printgeschäft mehr als kompensiert hat. Nach Ansicht des Vorsitzenden der Geschäftsführung der FAZ, Thomas Lindner, bestehen gute Aussichten, dass sich diese Entwicklung im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird.

Als besonders erfolgreich erweist sich das im vergangenen Jahr auf den Markt gebrachte Produkt F+, das zu einem Preis von 2,95 Euro in der Woche einen Zugang zu allen Exklusivartikeln auf der Website www.faz.net bietet und mit rund 30.000 Abonnements in weniger als einem Jahr die anfänglichen Planungen bereits übertroffen hat. Aber auch die Vertriebserlöse der Digitalausgaben der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung', der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung' und der 'Frankfurter Allgemeinen Woche' haben seit Jahresbeginn "deutlich zugelegt".

Seikel und Barner tauschen Positionen

Am 1. Juli 2019 fand im Vorsitz des Aufsichtsrats der FAZ sowie des Kuratoriums der Fazit-Stiftung Wechsel statt: Karl Dietrich Seikel und Andreas Barner haben dort ihre bisherigen Positionen getauscht. Barner übernahm zum 1. Juli den Vorsitz des Aufsichtsrats; Seikel (bislang Vorsitzender) wurde sein Stellvertreter. Im Kuratorium der Fazit-Stiftung wurde Karl Dietrich Seikel Vorsitzender, während Andreas Barner den stellvertretenden Vorsitz übernahm. Die gemeinnützige Fazit-Stiftung hält die Mehrheit der Anteile an der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH.

Stefan Quandt und Joachim Rosengarten neu im Aufsichtsrat

Die Gesellschafterversammlung der FAZ hat zudem Stefan Quandt und Joachim Rosengarten in den Aufsichtsrat gewählt. Im Dezember 2018 war schon Karl Hans Arnold in das Gremium eingetreten. Nach Erreichen der satzungsmäßigen Altersgrenze ist Ludwig Georg Braun ausgeschieden.