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Axel Springer kündigt Sparkurs und Stellenabbau bei 'Bild' und 'Welt' an


Nach dem Einstieg des US-Finanzinvestors KKR bei Axel Springer will der Berliner Digitalkonzern nun weitreichende Umstrukturierungen bei seinem Printportfolio durchführen. Das sagten Friede Springer, Vorstandschef Mathias Döpfner und KKR-Europachef Johannes Huth in einem gemeinsamen Interview in der heutigen 'SZ'-Ausgabe (16.9.2019).

Demnach sollen Bereiche, in denen strukturell Umsatzrückgang herrsche, restrukturiert und die Anzahl der Mitarbeiter reduziert werden. Davon betroffen seien laut Döpfner insbesondere die 'Welt'- und 'Bild'-Zeitung, aber auch Druckereien und Zeitschriften. Wo Marken hingegen digitales Wachstum gelänge, solle investiert und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt oder - sofern möglich - umgeschult werden. Insgesamt will der Vorstandschef aber Arbeitsplätze aufbauen.

Für Einsparungen sollen unter anderem Verkleinerungen der Chefredaktionen beider Zeitungen vorgenommen werden und Hierachien verschlankt werden. "Wer werden eher bei den Häuptlinge als bei den Indianern sparen", so Döpfner. Darüber hinaus wurde auch eine stärkere redaktionelle Zusammenarbeit der 'Bild' und 'Bild am Sonntag' ins Gespräch gebracht. Beide Zeitungen sollen aber als unterschiedliche Marken erhalten bleiben.

Döpfer spricht in diesem Zusammenhang "von einem großen Schritt". Umbau und Wandel seien die Voraussetzung für Wachstum, sagte der 56-Jährige. Trotz des Sparkurses bleibe Axel Springer ein journalistisches Haus, betonte Friede Springer gegenüber der 'SZ'.

Langfristiges Ziel von Axel Springer sei es, als Digitalkonzern eine weltweite Marktführerrolle zu erlangen. In diesem Zuge betonte Johannes Huth, dass KKR das Unternehmen langfristig begleiten wolle. Der Finanzinvestor könne sich vorstellen, bis zum einem Jahrzehnt im Unternehmen zu bleiben.