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Laut Kinder-Medien-Monitor 2022 bevorzugen die meisten Mädchen und Jungen nach wie vor linearen Fernsehsendungen - Foto: Kinder-Medien-Monitor

Laut Kinder-Medien-Monitor 2022 bevorzugen die meisten Mädchen und Jungen nach wie vor linearen Fernsehsendungen - Foto: Kinder-Medien-Monitor

Kinder-Medien-Monitor 2022: Klassisches TV schlägt YouTube und TikTok

Die Medienanbieter Egmont Ehapa Media, Gruner+ Jahr, Super RTL, Eedka Media und Panini Verlag haben im 'Kinder Medien Monitor 2022' erneut die Mediennutzung von Kindern untersucht. Das Ergebnis: Lineares TV liegt weiterhin ganz oben in der Gunst der jungen Zielgruppe: 96 Prozent der Kinder schauen in ihrer Freizeit mindestens mehrmals proWoche Serien, Filme oder Videos und zwar vor allem genau dann, wenn sie gerade im Fernsehen laufen (83 %).

Deutlicher Aufwärtstrend für Audioboxen

Jenseits vom linearen TV ist YouTube der Kanal der Wahl. Ab 11 Jahren rückt Tik Tok nach. Streaming-Dienste gewinnen ab 6 Jahren stetig an Bedeutung. Hier liegt Netflix in allen Altersklassen vorn. Mediatheken oder Apps von Fernsehsendern nutzen 34 Prozent der Kinder mindestens mehrmals wöchentlich, Audio-Angebote wie Musik, (Kinder-) Radiosendungen, Hörspiele, Hörbücher oder Podcasts 84 Prozent. Dabei hat Musik in jedem Alter mit deutlichem Abstand die Nase vorn und behält seine Bedeutung auch mit zunehmendem Alter. Außerdem nutzen vor allem Sechs- bis Neunjährigen verstärkt Geräte wie Toniebox, V-Story und die Tigerbox (18 % in 2021, 26 % in 2022).

Nach wie vor eine besondere Rolle nehmen gedruckte Publikationen ein: 72 Prozent der Kinder greifen mehrmals pro Woche zu Büchern, Zeitschriften oder Comics. Dabei bleibt Lesen ein haptisches Vergnügen, elektronische Endgeräte und Lesemedien spielen kaum eine Rolle. Gelesen wird gründlich: 89 Prozent lesen bzw.blättern Zeitschriften meist vollständig durch, 88 Prozent nehmen sie immer mal wieder zur Hand. Zeitschriften sind wertvoll und verbinden: 78 Prozent bewahren ihre Zeitschriften auf und 80 Prozent lesen zusammen mit anderen. 

Klassische Medien genießen auch bei Eltern hohes Vertrauen

Auch Eltern präferieren klassische Medien für ihre Kinder: 80 Prozent der befragten Mütter und Väter sind der Meinung, dass ihr Kind durch Zeitschriften etwas lernen kann, 71 Prozent, dass sie die Fantasie und Kreativität ihres Kindes anregen. An TV-Angeboten schätzen die Eltern besonders, dass ihr Kind auf wichtige Themen aufmerksam gemacht wird. Bei der Zeitschriftenlektüre begleiten Eltern ihre Kinder: Die von den Kindern gelesenen Zeitschriften werden im Schnitt von 91 Prozent der Eltern der Vier- bis Fünfjährigen mitgelesen. Bei den Sechs- bis Neunjährigen liegt der Anteil mitlesender Eltern im Schnitt bei 77 Prozent und selbst bei den Zehn- bis 13-Jährigen im Schnitt noch bei 67 Prozent. In absoluten Zalen lesen 4,8 Millionen der Vier- bis 13-Jährigen  mindestens eine der 27 ausgewiesenen Zeitschriften. Darüber hinaus erreichen diese mindestens auch 5,9 Millionen Elternteile.

WhatsApp beliebtestes Kommunikationsmittel

Bei der Wahl der Kommunikationsmittel setzen Kinder derweil auf verschiedene Wege. 94 Prozent verwenden mindestens ab und zu Medien für Telefonate, Text-, Sprach-, Videobotschaften oder um ihren Status oder Bilder zu posten. Beliebteste Kommunikations-Apps ist unverändert WhatsApp (6-9 Jahre: 36 %; 10-13 Jahre: 82 %). Bei den Social-Media-Apps hat sich die Plattform TikTok den ersten Platz gesichert (6-9 Jahre: 18 % ; 10-13 Jahre: 53 %).

Auch das Gaming nutzen Sechs- bis 13-Jährige für Gespräche: So sprechen 20 Prozent über das Headset, 18 Prozent schreiben im Chat mit ihren Mitspieler:innen. Generell verbrinn Kinder gerne Zeit mit Videospielen. 67 Prozent spielen mindestens mehrmals pro Woche per Konsole, Computer, Tablet oder Smartphone. Überraschend dabei: Liebster Gamingpartner sind mit 41 Prozent (6 bis 9 Jahre) bzw. 45 Prozent (10 bis 13 Jahre) die eigenen Eltern. Ein Fünftel der Altergruppe ab zehn Jahren schaut zudem gerne im Livestream zu, wenn andere Spieler:innen spielen. 

Für den 'Kinder Medien Monitor 2022'  wurden zwischen dem 14. Februar und dem 31. März 2022 insgesamt 2.055 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren in Doppelinterviews gemeinsam mit einem Erziehungsberechtigten sowie 548 Erziehungsberechtigte für die Vier- bis Fünfjährigen befragt. Federführend realisiert wurde die Analyse vom Bremer Marktforschungsunternehmen Immediate.