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Alle Gewinner der Klappe 2023 - Foto: Bundesverband Marketing Clubs

Alle Gewinner der Klappe 2023 - Foto: Bundesverband Marketing Clubs

Kreativwettbewerbe

Heimat\TBWA und Czar dominierten die Klappe 2023

Zwei Monate mussten die nominierten für Klappe 2023 warten, ob ihre Werbefilme die Juroren vollends überzeugen konnten. Insgesamt verzeichnete der Marketingverband, als Ausrichter des Awards für die Werbefilm-Industrie, in diesem Jahr 180 Einreichungen. 53 davon wählte die Jury unter dem Vorsitz von Christine Wolburg (Head of Sales & Marketing Berliner Verkehrsbetriebe) und Marianne Heiß (Multiaufsichtsrätin und bis April 2023 CEO BBDO Group Germany) bereits im September 2023 auf die Shortlist. Letztere hat ihren Platz als Juryvorsitzende übrigens nach zwei Jahren im Anschluss an den Wettbewerb abgegeben.

Dass der Sprung auf die Shortlist und damit in das direkte Rennen um eine (oder mehrere) Klappe(n) in diesem Jahr anscheinend nicht allzu weit war, liegt, soll laut Christine Wolberg übrigens vor allem daran gelegen haben, dass die Qualität in diesem Jahrgang besonders hoch war. Wobei sie einräumt, dass manche Cases alle direkt überzeugt hätten, andere wären dagegen intensiv diskutiert worden. Im Allgemeinen stellte sie aber fest:  "Besonders gutes Wachstum konnten wir beispielsweise in den Kategorien Impact, Digital Experience und Social verzeichnen."

Was sicherlich auch etwas damit zu tun hat, dass die Customer Centricity bei den Werbetreibenden immer mehr in den Fokus rückt und sich Unternehmen wie Agenturen wegen der Fragmentierung der Möglichkeiten in der Kundenansprache auch ein Stück weit mutiger werden müssen, um ihre Zielgruppen nicht nur zu erreichen, sondern zu catchen. Was sich im übrigen auch mit der Beobachtung von Marianne Heiß deckt: „Wir haben außergewöhnliche emotionale und nachhaltige Arbeiten gesehen und erlebt, dass Humor wieder eine wichtige Rolle in der Werbung spielt.

Welche Einsendungen am Ende dann auch den letzten Sprung von der Shortlist zu den Gewinnern vollzogen haben, wurde am 9. November 2023 im Theater Kehrwieder, in der Hamburger Hafencity bekanntgegeben. 48 Trophäen hat die Jury am Ende in den neun Kategorien an 27 Arbeiten vergeben.

Heimat\TBWA und Hornbach überzeugten am meisten

Die meisten davon gingen an die Agentur Heimat\TBWA, die sich über Doppelgold in den Kategorien „TV und Cinema“ und „Craft – Camera“ für die Kampagne "Lass die Natur mal machen" für den Kunden Hornbach Baumarkt freuen konnte. Darüber hinaus gab es für die Kampagne, die die Gartenbesitzer dazu anregen sollte, Abschied von versiegelten Vorgärten und gestylten Beeten zu nehmen und die Natur sich selbst zu überlassen, fünf mal Silber und eine bronzene Klappe. Ebenfalls gut kam bei der Jury die Kampagne "Entfesselt" an, die die Berliner Kreativen den selben Kunden umgesetzt haben. Die wilde Autofahrt der Bäume und Sträucher in Richtung Baumarkt war den Juroren je drei silberne und bronzene Klappen wert. Dazu kamen dann noch jeweils eine bronzene Klappe für den „Buchstabenklau“ (ebenfalls für den Kunden Hornbach) und „Gib Veggie eine Chance!“ für die Marke Bifi von LSI Netherlands.

 

 

Der Erfolg von "Lass die Natur mal machen" strahlte ganz nebenbei auch auf die Berliner Filmproduktion Czar ab, die damit den Sonderpreis "Produktion des Jahres" sicherte.

Aber nicht nur die sich überzeugend in die seit Jahren verfolgte Projekt-Strategie, die Heimat\TBWA gemeinsam mit Hornbach verfolgt, einzahlenden Kampagnen konnten bei der Jury punkten. Auch das von Jung von Matt, Hamburg, kreierte und von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) in den Wettbewerb geschickte „Muster der Vielfalt“ begeisterte. Für die Entwicklung des Sitzpolsterstoffs, das die Vielfalt der Berliner Bevölkerung abbilden soll und im Nachgang auch als Kleidungskollektion umgesetzt wurde, spendierte sie ein mal Gold sowie zwei silberne und eine bronzene Klappe.

Nicht ganz so gut schien dagegen die erfolgreichste Kampagne der Cannes Lions angekommen zu sein. Die "Cheat Cookies", von Saatchi & Saatchi, Düsseldorf für den Kunden Mondelēz Europe umgesetzte Challenge war den Klappe-Juroren lediglich jeweils ein mal Gold und Silber wert.

Komplett ohne Gold musste dagegen „Der Riss“ auskommen. Der letztjährige Weihnachtsfilm des Discounters Penny hat der Agentur Serviceplan aber immerhin zu den zahlreichen höchsten Auszeichnungen in den nationalen wie internationalen Kreativ-Wettbewerben der vergangenen Saison noch drei silberne und zwei Bronzene Klappen sowie eine Shortlist-Platzierung addiert.

Die letzte goldene Klappe ging an Ogilvy und die Deutsche Bahn. Die Frankfurter Agentur punktete in der Kategorie „Online Video – Best of Online Video“ mit der Kampagne „ESCAPE: HE LP / KO TZ / SH IT“, die die offensichtlichen Schwierigkeiten, die die Bahn in Sachen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit hat, humorvoll zur Sprache brachte.

 

 

Am Ende des Abends und nachdem alle Klappen verteilt waren, resümierte Florian Möckel, Geschäftsführer des Bundesverbands Marketing Clubs, die 43. Auflage des Wettbewerbs als äußerst positiv. Wobei er insbesondere die neuen Kategorien im Auge hatte, die die Juroren zu bewerten hatten und die laut seiner Aussage von den Einreichern sehr gut angenommen wurden. "Die aktuellen Kategorien des Wettbewerbs spiegeln die Weiterentwicklung in den Filmformaten wider, was die Einreichungen belegen", sagte er.