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Stephan Giest und Dörte Spengler-Ahrens, Geschäftsführer von Jung von Matt/saga (Foto: JvM)

Stephan Giest und Dörte Spengler-Ahrens, Geschäftsführer von Jung von Matt/saga (Foto: JvM)

JvM/saga setzt schwer auf Storytelling

Im aktuellen Printheft von 'new business' sprechen Stephan Giest und Dörte Spengler-Ahrens, die beiden Geschäftsführer von Jung von Matt/saga, über Positionierung, Projekte und die spezifische unternehmerische Komponente der Agentur. Hier ein Auszug daraus:


nb: Jung von Matt/saga positioniert sich als Agentur für Storytelling. Mir scheint der Begriff in Verbindung mit Content Marketing derzeit einen Trend zu bedienen, also nicht wirklich nachhaltig zu sein. Was hat Sie zu dieser 'Unterzeile' bewogen?
Stephan Giest: Wir glauben an die Kraft und die Wirksamkeit von gut erzählten Geschichten und Kreation. Damit Unternehmen ihre Produkte verkaufen können, müssen Verbraucher emotional angesprochen werden, müssen deren Herzen geöffnet werden. Hier sind wir Überzeugungstäter, in Zeiten von Werbeverweigerung der Menschen umso mehr.

nb: Es gibt aber eine wahre Flut an Agenturen, die Storytelling als Teil ihres Repertoires ansehen. So betrachtet, bringt dieser USP wenig für eine Differenzierung im Agenturmarkt oder?
Dörte Spengler-Ahrens: Das menschliche Gehirn ist kein Informationsprozessor, sondern ein Geschichtenrezeptor. Menschliche Entscheidungen beispielsweise über Kaufen oder Nichtkaufen fallen über Emotionen. Daran glauben wir ganz fest und setzen diese Erkenntnis, die im eigentlichen Sinn nicht neu ist, bis ins letzte Detail unserer Arbeit um. Eigentlich sollte man aufhören, mit rein rationalen Argumenten zu werben.
Giest: Einerseits macht unser Selbstverständnis als Jung von Matt-Agentur den Unterschied zu allen anderen Agenturen aus, die auch von sich behaupten, sie könnten Storytelling. Andererseits haben wir auch die Cases, um unsere Kompetenz hier zu belegen. Mit unserer Arbeit für den Otto Versand beispielsweise können wir harte Sales-Ergebnisse vorweisen. Was vor zwei Jahren mit einer einfachen Performance Marketing-Aufgabe mit Displays startete, ging in einen Bewegtbildauftritt über und mündete beispielsweise in den Filmen mit Ricardo.

nb: Mit dem trashigen Schlagersänger Ricardo für die Extremtester-Kampagne, richtig?
Giest: Das stimmt. Die Filme mit Ricardo haben sehr hohe Interaktionswerte in den sozialen Medien und einmalig gute Performance-KPIs erzielt. Während des zehnwöchigen Kampagnenzeitraums sahen die Videos mehr als 17 Millionen Menschen. Bei der anschließenden Performance-Kampagne lag die Klickrate der Banner um bis zu 50 Prozent über vergleichbaren Otto-Kampagnen.
Spengler-Ahrens: Bei unserer Mission, die Menschen mit faszinierenden Emotionen zu packen, gehen wir auch Risiken ein, zum Beispiel Ungewöhnliches wie die jüngst gestartete Arie bei den Berliner Verkehrsbetrieben durchzuboxen. In dem Film singen Fahrgäste 'Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen' aus der Zauberflöte und bringen so ihre Beschwerden massiv zum Ausdruck. Das ist schon starker Tobak.

nb: Welche Rolle spielen denn die Interaktionen bei Ihren Kampagnen?
Spengler-Ahrens: 2016 hatten wir mit einem Netto-Katzenvideo das meistgeteilte Video des Jahres – für einen Markendiscounter! Inszeniert haben wir mit dieser Werbung unter anderem die Neugestaltung der Netto-Shops und die DNA des Unternehmens: große Markenauswahl zu günstigen Preisen.

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