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BIG direkt gesund weist Pitchblog-Kritik als "weder in der Sache zutreffend, noch gerechtfertigt" zurück


Der Pitchblog, der in diesem Jahr vom Branchenverband GPRA gemeinsam mit der Kanzlei Irle Moser LLP als Blog-Betreiberin und Prüfinstanz aus der Taufe gehoben wurde, kritisiert erneut eine Ausschreibung. Im Visier steht ein Auswahlverfahren, in dem die gesetzliche Bundesinnungskrankenkasse Gesundheit, kurz BIG direkt gesund, einen Dienstleister für regionale PR-Maßnahmen gesucht hatte. Laut dem Pitchblog, der sich einer "fairen und professionellen Pitch- bzw. Ausschreibungskultur in der gesamten Kommunikationsbranche" verschrieben hat, sei die Ausschreibung "alles andere als gesund".

Beanstandet werden von der Kanzlei Irle Moser LLP die in der Ausschreibung formulierten Eignungskriterien, die von teilnehmenden Agenturen zu erbringen waren. Die Kanzlei kritisiert vor allem den Umstand, dass diese mindestens ein Referenzauftrag für eine gesetzliche Krankenkasse angeben mussten. "Warum grenzt die BIG hier derart scharf ab? Wozu dieses Kriterium führt ist eine erhebliche Reduzierung der für die Teilnahme an der Ausschreibung qualifizierter Agenturen auf einen kleinen Kreis von Teilnehmern. Wahrscheinlich – vielleicht sogar gewollt – wird die Beauftragung einer Agentur, die bereits zuvor für die BIG tätig war", ist auf dem Blog zu lesen.

Auch erschließe es sich nicht, weshalb solche Agenturen nicht zugelassen wurden, die zwar keine gesetzliche Krankenkasse, aber vielleicht schon mal eine private Krankenversicherung beraten haben. Die Mehrheit der Agenturen, die keine gesetzliche Krankenkasse auf ihrer Referenzliste führt, werde laut Pitchblog ohne "sachlich gerechtfertigten Grund diskriminiert". Mit ihren Ausschreibungsbedingungen führe die BIG daher "das Prinzip der 'öffentlichen Ausschreibung' ad absurdum". Die GPRA, vertreten durch die Rechtsanwälte Kanzlei Irle Moser LLP, suchte bereits den Kontakt mit dem Aufsichtsrat der BIG. "Allerdings ohne Ergebnis", wie der Pitchblog mitteilt.

Die Krankenkasse weist die Kritik indes zurück und kann auch nach "nochmaliger intensiver Befassung die Sichtweise des Blogs nicht nachvollziehen". Vielmehr sei die Kritik "weder in der Sache zutreffend, noch gerechtfertigt". Ein Sprecher der Kasse teilt auf Anfrage von 'new business' zudem mit: "Neben der im Blog angesprochenen Fairness ist es ein Ziel von Ausschreibungen, die Anforderungen zu definieren und so die passenden Partner auf Seiten von Bedarf und Angebot zusammenzuführen. Genau das gilt natürlich auch für die angesprochene Ausschreibung, die Anforderungen exakt beschreibt und so eine hohe Kongruenz der Kompetenzen möglich macht."

Die GPRA lässt nun die Ausschreibung im Wege einer Fachaufsichtsbeschwerde von der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Bundesversicherungsamt, überprüfen. Der Zuschlag in dem von Pitchblog (http://pitchblog.de) kritisierten Auswahlverfahren ging an die Agentur Pure Public Relations aus Dortmund.