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Großbritannien: Desmond bietet Tageszeitungen an


Der britische Verleger Richard Desmond (Northern & Shell) will offenbar sein Medien-Portfolio neu ordnen. Desmond, der im vergangenen Jahr den englischen Privatsender Five für 103,5 Mio. Pfund von der RTL Group übernommen hat, legt jetzt großes Gewicht auf die neuen TV-Aktivitäten und prüft daher im Printbereich Titelverkäufe oder Partnerschaften. So wird schon seit einigen Monaten spekuliert, dass sich der Verleger bald von seinen Zeitschriften 'OK!', 'Star' und 'New' trennen könnte.

Zur Steuerung des geplanten Verkaufsprozesses hat Desmond Barclays Capital eingeschaltet. Als mögliche Interessenten für das Zeitschriftenpaket wurden u.a. schon die deutschen Medienhäuser Bauer Media Group und Hubert Burda Media genannt. (Die hiesige 'OK!'-Ausgabe erscheint beim Klambt Verlag.).

Darüber hinaus tauchte jetzt eine Präsentation von Barclays Capital auf, in der Desmonds Zeitungsportfolio rund um den 'Daily Express' und den 'Daily Star' angeboten wird ("Opportunity to acquire one of the best known newspaper publishers in the UK"). Desmond hatte die Blätter im Jahr 2000 für 125 Mio. Pfund gekauft. Laut Schätzungen könnten sie jetzt auf Basis der Bilanz 2010 über 200 Mio. Pfund einbringen. Und falls die recht hohen Gewinnprognosen in der Präsentation realistisch sind, dürfte der Preis wohl noch höher ausfallen.

In der vergangenen Woche hieß es schließlich, Desmond führe mittlerweile Gespräche mit Lord Rothermere, Chairman von Daily Mail & General Trust, über eine mögliche Fusion von 'Daily Mail' und seinem 'Express'. Zudem wurde der frühere Harrods-Eigner Mohammed Al Fayed als potenzieller Kaufinteressent für einige Desmond-Titel genannt.