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RTL verkauft M6 doch nicht

Zunächst sah es so aus, als würde die RTL Group ihren knapp 50-prozentigen Anteil (48,3 %) an dem französischen TV-Sender M6 nach der gescheiterten Fusion mit TF1 verkaufen wollen. Nun ist die Luxemburger Bertelsmann-Tochter von dem Vorhaben aber abgerückt. Die kartellrechtlichen Risiken seien dafür zu hoch, teilt das Unternehmen mit. Zudem steht eine Lizenzverlängerung für M6 an, die einen Verkauf bis Frühjahr 2023 nötig gemacht hätte. Nichtsdestotrotz will Bertelsmann- und RTL-Group-CEO Dr. Thomas Rabe an seiner Strategie festhalten, nationale Mediengruppen aufzubauen, "die groß genug sind, um mit den US-Plattformen zu konkurrieren".

Die Konzerne Bouygues und RTL Group hatten Mitte September 2022 den geplanten Zusammenschluss ihrer französischen TV-Gruppen TF1 und M6 gestoppt, da die angebotenen Zugeständnisse für das ambitionierte Vorhaben der französischen Wettbewerbsbehörde nicht ausgereicht haben. So wäre eine Zustimmung nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen wie etwa den Verkauf des Hauptsenders TF1 (Bouygues) oder M6 (RTL Group) zustande gekommen.

Nach der Abkehr von den Fusionsplänen hatten sich bereits Interessenten für M6 in Stellung gebracht, darunter der italienische Konzern MediaForEurope mit dem französischen Milliardär Xavier Niel und ein Konsortium französischer Unternehmer, darunter der Milliardär Rodolphe Saade, der Medienmogul Stephane Courbit und der Investor Marc Ladreit de Lacharriere.

 

 

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Margit Mair 04.10.2022