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rbb-Programmchef Dr. Jan Schulte-Kellinghaus geht zum 31. Januar 2023 - Foto: rbb, Thomas Ernst

rbb-Programmchef Dr. Jan Schulte-Kellinghaus geht zum 31. Januar 2023 - Foto: rbb, Thomas Ernst

TV-Sender

rbb-Programmdirektor verlässt den Sender vorzeitig

Dr. Jan Schulte-Kellinghaus, Programmdirektor des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb),  verlässt den Sender vorzeitig zum 31. Januar 2023. Der rbb-Verwaltungsrat hat am Donnerstag, 1. Dezember 2022, einen entsprechenden Aufhebungsvertrag gebilligt. Schulte-Kellinghaus hatte nach Sender-Angaben seinen Rückzug angeboten, um im Zuge der Aufarbeitung der rbb-Krise um die frühere Intendantin Patricia Schlesinger "einen Neuanfang auf der Position des Programmdirektors zu ermöglichen".

Die Laufzeit seines bis März 2027 reichenden Fünf-Jahres-Vertrages wird in dem Aufhebungsvertrag um gut zwei Jahre verkürzt. Der Vereinbarung zufolge erhält Schulte-Kellinghaus noch für rund zwei Jahre sein volles Gehalt. Er verzichtet indes auf Ruhegeldzahlungen, die ihm bis zum Renteneintritt zugestanden hätten. Deren Summe soll bei 1,6 Mio Euro liegen. Den Verzicht auf mögliche Bonus-Zahlungen hatte er bereits zuvor angekündigt.

Unterdessen hat der rbb die Planungen für den Bau eines neuen "digitalen Medienhauses" am Standort Berlin endgültig beendet. Der Verwaltungsrat stimmte einem entsprechenden Vorschlag der derzeitigen Intendantin Katrin Vernau am Donnerstag zu. Gründe für den Stopp sind demnach "sowohl die fehlende Akzeptanz in der Belegschaft des rbb als auch Finanzierungsprobleme". Bei einer nun erstmals vorgenommenen Vollkostenbetrachtung summierten sich die zu erwartenden Kosten laut der Website rbb24 auf insgesamt 311 Millionen Euro. Beim Start der Planungen 2020 lag die Kostenschätzung bei 65 Mio.