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Der ehemalige ZDF-Intendant Prof. Dr. h.c. Stolte verstarb im Alter von 89 Jahren

Der ehemalige ZDF-Intendant Prof. Dr. h.c. Stolte verstarb im Alter von 89 Jahren

Trauerfall

Deutschlands TV-Branche trauert um den ehemaligen ZDF-Intendanten Dr. Dieter Stolte

Am 10. Dezember 2023 ist der frühere ZDF-Intendant Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte im Alter von 89 Jahren verstorben. Er stand von 1982 bis 2002 an der Spitze des ZDF. Der gebürtige Kölner kam 1962 als persönlicher Referent des Gründungs-Intendanten Karl Holzamer zum ZDF nach Mainz. 1967 übernahm er die Leitung der neugeschaffenen Hauptabteilung Programm-Plannung. Nach einem Zwischenspiel (1973 - 1976) als Fernsehdirektor und stellvertretender Intendant des Südwestfunks kehrte Dieter Stolte im März 1976 zum ZDF zurück und übernahm das Amt des Programmdirektors. Sechs Jahre später stieg er im März 1982 zum Intendanten auf.

In Ägide von Dieter Stoltes fielen viele Entscheidungen und Ereignisse, die die Entwicklung beim ZDF prägten. Dazu zählen die Teilnahme an den Kabelpilotprojekten Ludwigshafen, Dortmund, Berlin und München (1982), die Gründung der Gemeinschaftsprogramme 3sat (1984), ARTE (1991) sowie Kinderkanal und Phoenix (beide 1996). Mit dem Beitritt der neuen Länder zum ZDF-Staatsvertrag 1990 erhielt das ZDF einen bundesweiten Programmauftrag als nationaler Sender im vereinten Deutschland. 1998 sichert der Vierte Rundfunkänderungsstaatsvertrag neue Handlungsspielräume für die Digital-Angebote und einen Online-Auftritt des Senders. Er hat auch maßgeblich die Gründung der Tochtergesellschaft ZDF Enterprises (heute ZDF Studios) als Programm- und Lizenzhandelsgesellschaft vorangetrieben, die 1992 ihren Geschäftsbetrieb aufnahm. 
 
Intendant Dr. Norbert Himmler: "Dieter Stolte hat das ZDF zu einem modernen, wettbewerbsfähigen Medien-Unternehmen aufgebaut. Er war einer der prägenden Architekten des ZDF und seiner Programm-Angebote, wie wir sie bis heute kennen. 3sat, ARTE, KiKa, Phoenix, die ersten Digitalkanäle des ZDF – das alles geschah in seinen vier Amtszeiten. Der Aufbau der ZDF-Studios in den ostdeutschen Bundesländern war ihm eine Herzensangelegenheit. Für Dieter Stolte war das Fernsehen nicht nur Berichterstatter, sondern auch Motor der deutschen Einheit. Er war ein überzeugter Verfechter des öffentlich-rechtlichen Systems."
 
Nach dem Abschied vom ZDF war Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte von 2002 bis 2010 als Herausgeber der Zeitungen Die Welt rund Berliner Morgenpost aktiv. Bis Juni 2014 war Dieter Stolte zudem Vorsitzender des Aufsichtsrates beim. Kölner Medien-Unternehmens Ströer Media SE.