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Neuer (H)ausputzer bei Vileda: Michael Conrad & Leo Burnett. D'Arcy draußen.

Ohne ein Körnchen Staub aufzuwirbeln ging er vonstatten, der Agenturwechsel bei Vileda in Weinheim: Der Düsseldorfer Altbetreuer D'Arcy (immer 'mal wieder zum Einprägen: früher hießen die DMB&B) ist aus dem Rennen ausgestiegen und wurde durch Michael Conrad & Leo Burnett, Frankfurt, ersetzt. Die Hintergründe für den Wechsel bedürfen allerdings einer Erläuterung. D'Arcy betreute seit Jahren die Vileda-Produkte, zu denen vor allem die bekannten Haushaltstücher und der Vileda Wischmop gehören. Doch im September erblickte dann ein neues Kind das Licht der Welt und wurde auf den Namen Swiffer getauft. Dahinter steckt ein Anti-Staub-und-Fussel-System aus dem Hause Procter & Gamble, das besonders dem Vileda Wischmop Konkurrenz machen soll. Die Procter-Crew überlegte nicht lange und wählte bei der Suche nach einer Agentur für das neue Produkt einen ihrer Dauerpartner in Sachen Werbung aus, nämlich die Tempo- und Blend-a-med-Agentur D'Arcy. Diese Entscheidung fand die Vileda-Mannschaft um Geschäftsführer Axel Kohl und die seit einem halben Jahr amtierende Marketing-Direktorin Petra Groth natürlich nicht ganz so lustig. Deshalb begab man sich still und heimlich auf die Suche nach einem Ersatz für die Agentur, die sich als polygam erwiesen hatte. Schnell wurde man fündig und entschied sich für MC&LB. Erstaunlicherweise wählte Vileda damit aber gerade wieder eine Procter-Agentur, die zwar nicht das direkte Konkurrenz-Produkt Swiffer bewirbt, aber sich zum Beispiel mit Bounty auch ordentlich um einen sauberen Haushalt bemüht. Na ja, Schwamm drüber dachte man sich wohl bei Vileda. Eine Pressemitteilung über den Agenturwechsel verschickte MC&LB übrigens nie, wohl aus Taktgefühl dem Kunden Procter gegenüber!? Vileda macht ebenfalls nicht viel Aufhebens um den Wechsel. So soll es künftig keinen großen Wechsel in der Werbestrategie geben. Die üblichen Promotion- und Werbeaktionen im Herbst und Frühjahr sollen wie gehabt blei-ben. Swiffer hatte seine Markteinführung mit umfangreichen Maßnahmen im Print-, TV- und Radio-Bereich begleitet. Bislang hat Vileda aber offenbar noch nicht allzu stark unter dem neuen Konkurrenten zu leiden. Die Marke Vileda, die ihren Ursprung in der Vliesstoffproduktion der vierziger Jahre hat, gehört zur Freudenberg-Unternehmensgruppe, die beispielsweise die Kinderschuh-Marke Elefanten ihr eigen nennt. Vileda ist längst nicht mehr nur ein Fenstertuch: Hinter dem Namen steckt ein ganzes Sortiment von Reinigungs- und Haushaltsartikeln. Deutschland bleibt das absatzstärkste Land des Unternehmens, das in mehreren Staaten mit Tochtergesellschaften vertreten ist. Der Gesamtumsatz der Vileda-Haushaltsprodukte liegt bei etwa 750 Millionen Mark. PR-Agentur von Vileda bleibt Segmenta, Hamburg. (tor)

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Redaktion 11.01.1999