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Springer & Jacoby vorm Veltins-Zapfhahn

Die Hamburger Agentur hat die Nase vorn im Rennen um den Etat der Veltins-Brauerei, Altbetreuer KNSK knapp dahinter Die Hamburger Agentur hat die Nase vorn im Rennen um den Etat der Veltins-Brauerei, Altbetreuer KNSK knapp dahinter
Ein Bier muss her, ein Bier muss her! heißt der Appell schon seit Jahren bei Springer & Jacoby, angesiedelt irgendwo zwischen unbändigem Ehrgeiz und latenter Verzweiflung. Nach mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen bei mehr oder weniger regionalen Marken wie Karlsberg und Kulmbacher in früheren Jahren sowie noch nicht ganz so lange her 'Brinkhoff's No 1' hatte die erfolgsverwöhnte Agentur zuletzt beinahe Warsteiner im Fass. Aber eben nur beinahe, die eigenwilligen Brauer aus dem Sauerland entschieden sich am Ende dann doch für die in Düsseldorf näherliegende BBDO. Zum Glück hat das Sauerland jedoch noch mehr Premium-Brauereien wie zum Beispiel die der Veltins in Meschede-Grevenstein. Zwar nicht Nr. 1 oder 2 wie Warsteiner, aber an vierter Stelle im deutschen Ranking immerhin noch gut im Rennen und mit einem Werbebudget von geschätzten 30 Millionen Euro auch nicht gerade knauserig.Diese Brauerei C. & A. Veltins hat jetzt ihrem Altbetreuer KNSK die Zusammenarbeit gekündigt und will ihre Werbung künftig bei Springer & Jacoby fertigen lassen: Wenn - ja wenn der Teufel nicht noch ein Bein dazwischen kriegt, will sagen: wenn die oberste Brauerei-Instanz, besser: die Blume auf dem Pils, Inhaberin Susanne Veltins und ihr Generalbevollmächtigter Michael Huber nicht noch ein Veto einlegen. Das Konzept von Springer & Jacoby jedenfalls, präsentiert im Wettbewerb gegen McCann-Erickson, Saatchi & Saatchi, Conrad Gley Thieme und Verteidiger KNSK, hat beim Kunden längst nicht nur überzeugt, sondern sogar begeistert, heißt es bei den unterlegenen Agenturen. Die Vertragsverhandlungen zwischen den neuen Partner seien im vollen Gange, nun steht offenbar als nächstes und wichtigstes Datum 'nur' noch der Besuch von Susanne Veltins und General Huber beim neuen Agenturpartner bevor. Das sei neue Politik bei der Traditionsbrauerei, zum Leidwesen von Marketingleiter Herbert Sollich, der darin eine skeptische Kontrolle seiner Arbeit sehe. Zu unserer Recherche verweigerte Sollich übrigens jeden Kommentar. Die Besuchspraxis der Brauer ist immerhin so neu, dass Springer & Jacoby davon noch gar nichts weiß. Ebenso wenig wie übrigens vom drohenden Veltins-Gewinn. Neugeschäfts-Vorstand Manfred Schüller sagt nur: "Unsinn, da ist noch nichts entschieden." Na denn, prost! (hn)

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Redaktion 29.10.2002