Klima-Kampagne während Cannes-Festival gestartet

Während des diesjährigen Cannes-Festivals haben Kofi Annan und Havas-CEO David Jones die globale Kampagne “tck tck tck: Time for Climate Justice” vorgestellt. Sie soll den öffentlichen Druck auf die politischen Führer erhöhen, während der Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember dieses Jahres eine gerechte und bindende Vereinbarung zu unterzeichnen. Jones präsentiert die Kampagne als “open-source” und rief in Cannes vor allem den kreativen Nachwuchs auf, sich zu engagieren.

Initiator ist die Organisation Act Responsible, die speziell Werber zu verschiedenen Sozialkampagnen und -Initiativen aufruft. Act Responsible hat Kofi Annan und seine Organisation Global Humanitarian Forum, Live-Aid-Gründer Bob Geldof und das Werbenetzwerk Havas mit seinem CEO David Jones für diese Initiative für Klimagerechtigkeit gewinnen können. Die Havas-Agentur EuroRSCG stellte ein Jahr lang einige ihrer Werbekräfte zur Entwicklung der Kampagne ab.

Kerngedanke der Kampagne ist, dass der Klimawandel nicht nur die Natur und Tierwelt bedroht, sondern vor allem auch die Menschheit. Schon jetzt prognostizieren Forscher die größte Völkerwanderung aller Zeiten innerhalb der nächsten Jahrzehnte. Das wird große humanitäre Probleme und Veränderungen zur Folge haben. Die Kampagne “tck tck tck” symbolisiert den Klimawandel als tickende Zeitbombe. Entsprechend ist auch das Sound-Logo eine tickende Uhr.

Die Kampagne, von der David Jones hofft, dass sie zu einer ganzen Bewegung wird, basiert auf drei Grundelementen. Ab September wird ein kostenloser Song im Internet zum Download bereitstehen. Beim Herunterladen unterzeichnet jeder Nutzer gleichzeitig eine Unterschriftenliste. Auf der offiziellen Webseite www.timeforclimatejustice.org, kann als zweites Element jeder ein Kurzvideo mit einem persönlichen “Tck” einstellen. Das ergibt dann zusammengeschnitten eine tickende Uhr. Je mehr Leute ihr “Tck” hochladen, desto länger läuft die Uhr.

Für das dritte Element sind vor allem die Werbungtreibenden und Medien gefragt. Das Logo von ‘Time for Climate Justice’ wird zum freien Download in unterschiedlichen Farbvarianten zur Verfügung stehen. Die Initiatoren hoffen, dass Werbungtreibende und Medien dieses Logo auf ihre Homepage stellen, um ihre Unterstützung der Initiative zu verdeutlichen. Weiter soll möglichst jede einzelne Marketingmaßnahme mit dem Logo gebrandet werden.

Bob Geldof sagte während seiner Rede vor den Cannes-Delegierten, dass dies die größte Kampagne aller Zeiten werden könne, wenn nur ein Prozent der Werbungtreibenden sie unterstützen würde. Als eines der ersten hat das französische Energieunternehmen EDF das Logo und den Kampagnenclaim in seinen TV-Spot eingebaut.

Kofi Annan bezeichnete während der Präsentation der Kampagne den Klimawandel als größte Herausforderung unserer Zeit. Das Bedrückende daran sei vor allem, dass diejenigen darunter zu leiden hätten, die den Klimawandel gar nicht ausgelöst hätten - die nachfolgenden Generationen sowie die Menschen in den Entwicklungsländern.

Havas-Chef David Jones rief die versammelten Werber auf, ihr Talent für die Kampagne und Klimagerechtigkeit einzusetzen. Dies sei unter anderem über Kanäle wie YouTube oder Twitter möglich. Die beiden Multimedia-Unternehmen beteiligen sich, indem etwa YouTube eine eigene Plattform für “tck tck tck” einrichtet.

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