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Bruttowerbemarkt auch im dritten Quartal stabil


Der deutsche Bruttowerbemarkt schließt das dritte Quartal mit einem Bruttowerbedruck in Höhe von 5,8 Milliarden Euro und einem Plus von 2,6 Prozent ab, wie die aktuellen Daten von Nielsen zeigen. Die Unruhen auf den weltweiten Finanzmärkten haben allerdings Spuren auf dem Bruttowerbemarkt hinterlassen: Das Wachstum hat sich im Vergleich zu den Vorquartalen verlangsamt. "Nach dem guten ersten Halbjahr 2011 macht sich eine leichte Unsicherheit auf den Märkten bemerkbar", konstatiert Ludger Wibbelt, Geschäftsführer der Nielsen Media Research GmbH. "Sowohl der August als auch der nach der Sommerpause traditionell werbestarke September waren von den Einflüssen der letzten Wochen geprägt. Der Werbemarkt zeigt sich auf diese Weise einmal mehr als Spiegel der Realwirtschaft. Umso erfreulicher ist vor diesem Hintergrund die solide Gesamtbilanz des Werbemarktes."

Insgesamt liegt der Bruttowerbedruck nach den ersten neun Monaten bei 17,9 Milliarden Euro und damit 4,1 Prozent höher als 2010. In einigen Branchen ist jedoch bereits seit Jahresbeginn eine leicht rückläufige Tendenz zu beobachten. So veränderte beispielsweise die Molkereibranche ihre Werbestrategien für Produkte der Weißen Linie und reduzierte ihren Bruttowerbedruck insbesondere für probiotische Produkte und Joghurt um insgesamt rund ein Drittel oder 100 Millionen Euro auf jetzt 197 Millionen Euro.

Noch deutlicher fällt das Minus laut den aktuellen Werbedaten von Nielsen in der Branchenbetrachtung für die ersten neun Monate des Jahres 2011 bei den Handelsorganisationen aus. Während sich der Handel in der Finanzkrise vor zwei Jahren als stabile und wichtige Stütze des Werbemarktes zeigte, reduzierten die Händler ihre Spendings in diesem Jahr in den Above-the-line-Medien um rund 122 Millionen Euro oder 8,2 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Davon entfällt ein Minus von 69 Millionen Euro allein auf die Technischen Kaufhäuser, die ihre Handelswerbeaktivitäten - angeführt von der Media-Saturn-Holding - deutlich einschränkten.

Dass sich E-Commerce weiterhin auf Wachstumskurs befindet, belegen auch die Daten der Nielsen Werbestatistik, die für die Branche eine Steigerungsrate von 77 Millionen Euro auf 405 Millionen Euro ausweisen - ein prozentualer Ausbau des Bruttowerbedrucks um 23,5 Prozent. Führend sind in diesem Bereich vor allem die Anbieter von Mode, Sport und Campingartikeln sowie der Online-Tourismus und -Ticketverkauf. Dabei fällt auf, dass der Hauptfokus der Werbeaktivitäten auf Fernsehwerbung liegt, die kontinuierlich ausgebaut wird: Führende Werber, wie z.B.  Zalando und Co. haben dieses Medium fest in ihrem Media-Mix etabliert.

Mit den Online-Dienstleistern, die im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 96 Millionen Euro bzw. 16,7 Prozent auf 668 Millionen Euro generierten, zeigte sich eine weitere klassische Internet-Branche in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 sehr werbeaktiv. Hier waren es vor allem Portale, Suchmaschinen und Communities, die ihre Werbung deutlich ausbauten. Auch Suchmaschinengigant Google intensivierte in diesem Jahr seinen Auftritt auf dem Werbeparkett und zählt zu den Top-Werbern dieses Bereichs. Portale, Suchmaschinen und Communities entdeckten in diesem Jahr ebenfalls die Werbung auch abseits des Internets verstärkt für sich und investierten allein 117 Millionen Euro in Fernsehwerbung (plus 43 Millionen Euro / 58,6 Prozent). Die Werbung im Internet wurde von ihnen hingegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht reduziert.

Für klassische Unternehmenswerbung allerdings setzten in den letzten neun Monaten viele Unternehmen aller Bereiche auf Online-Werbung. Der Löwenanteil dieser Werbegelder, die insgesamt mit plus 118 Millionen Euro auf 468 Millionen Euro um rund ein Drittel ausgebaut und damit absolut gesehen am stärksten gesteigert wurden, entfällt mittlerweile auf den digitalen Werbekanal. In der Gesamtsicht aller Mediengruppen spiegeln sich die aufgezeigten Tendenzen wie folgt wider: Abgesehen von den Tageszeitungen (3,7 Milliarden Euro / minus 1,4 Prozent) schlossen alle Above-the-line-Medien die ersten neun Monate mit einem Plus ab. Die Fernsehwerbung konnte um 2,2 Prozent auf rund 7,4 Milliarden Euro wachsen. Auch Radio (1 Milliarde Euro / plus 5,9 Prozent), Publikumszeitschriften (2,6 Milliarden Euro / plus 2,9 Prozent) und Fachzeitschriften (302 Millionen Euro / 3,3 Prozent) konnten noch zulegen. Plakatwerbung (805 Millionen Euro / plus 15,6 Prozent), Kino (59 Millionen Euro / plus 22,4 Prozent) und Online-Werbung (2 Milliarden Euro / plus 21,3 Prozent) verzeichneten sogar zweistellige Zuwachsraten.