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Landgericht Hamburg: HSV Handball setzt sich gegen seinen Vermarkter Kentaro durch

Zwischen dem HSV Handball und seiner Vermarktungsagentur Kentaro war es zu einem Rechtsstreit gekommen: Die Agentur wollte den Vermarktungsvertrag (Laufzeit vom 1. April 2010 bis zum 31. März 2015) nicht erfüllen, da der HSV Handball eine nicht marktgerechte Preisliste vorgelegt haben soll, die deutlich über den Marktpreisen liegen und daher nicht realisierbar sein soll. Das im Vertrag festgelegte Rechte-Paket soll einen Wert von 1,25 Millionen Euro darstellen. Als Provision war ein Anteil bis zu 35 Prozent vereinbart worden.

Kentaro stellte schnell fest, dass dieses Volumen nicht erzielbar war, und stellte seine Aktivitäten ein und stoppte die Zahlung der garantierten Mindestsumme. Das Landgericht Hamburg stellte nun fest, dass der Vertrag wirksam zustande gekommen sei und auch wirksam bleibt bzw. nicht angepasst werden muss. Demzufolge muss Kentaro bis 2015 insgesamt 4,124 Millionen Euro an die Betriebsgesellschaft des Handball-Klubs zahlen. Bislang hat die Agentur 673.650 Euro überwiesen, 687.225 Euro hat das Gericht als vorläufig vollstreckbar definiert.

Laut 'Hamburger Abendblatt' waren beim Verfahren gleich mehrere Vergleichs-Verhandlungen gescheitert. Zuletzt soll der HSV Handball bereit gewesen sein, gegen eine Einmal-Zahlung von 800.000 Euro auf weitere Forderrungen zu verzichten, doch Kentaro bot nur 400.000 Euro.

Ob der Vermarktungsproblematik hätte Kentaro gewarnt sein müssen, denn die Vorgänger-Agentur kick und rush des ehemaligen HSV-Fußball-Profis Stefan Schnoor musste 2009 Insolvenz anmelden - nur ein halbes Jahr nachdem kick und rush den Exklusiv-Vetrag mit den HSV Handballern (2009 - 2014) abgeschlossen hatte.

Kentaro Hamburg gehört zur Schweizer Sportmarketing-Agenturgruppe Kentaro AG, die 2003 von den Geschäftsfürern Philipp Grothe und Philippe Huber gegründet wurde. Derzeit ist die Kentro Group mit Büros n Deutschland, Großbritannien, Schweden, Brasilien, der Schweiz und den USA präsent.