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Edelman Trust Barometer: Auto-Industrie hat Vertrauen verspielt


Wie schnell Vertrauen verloren gehen kann, zeigt die Automobilbranche. 2015 vertrauten noch 61 Prozent der Deutschen diesem Wirtschaftszweig. 2016 hat sich das Bild rapide gewandelt: Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen brach der Vertrauenswert um 20 Prozentpunkte auf 41 Prozent ein. Kritischer werden nur Pharmahersteller (38 %) und der Finanzsektor (32 %) beäugt. Das ist eines der Ergebnisse des "Edelman Trust Barometer 2016", für das mehr als 33.000 Personen in 28 Ländern zum Vertrauen in Unternehmen, Medien, Regierungen und Nichtregierungsinstitutionen (NGO) befragt wurden.

Auch Banken und Finanzdienstleister hinken vielen anderen Branchen in Sachen Glaubwürdigkeit nach wie vor deutlich hinterher. Dennoch sind die Ergebnisse des Barometers der internationalen PR-Agentur Edelman eine gute Nachricht für Banken und Finanzdienstleister. Denn die Branche konnte den Vertrauenswert seit 2012 fast kontinuierlich steigern, im Fünf-Jahresvergleich um 15 Prozent. Verantwortlich für die strategische Ausrichtung eines Unternehmens – und damit den Aufbau von Vertrauen – ist der CEO. Diesen hält aber nur eine Minderheit für glaubwürdig. Daran ändert auch der deutliche Anstieg des Vertrauenswertes um zehn Prozentpunkte auf 39 Prozent nichts.

74 Prozent der von Edelman Befragten sind der Ansicht, dass Unternehmenslenker zu sehr auf kurzfristige Profite schielen, 62 Prozent glauben, dass sie zu viel Lobbying betreiben. Im Gegenzug sehen 72 Prozent zu wenig Engagement von CEOs, wenn es um langfristige Ziele geht und für 65 Prozent setzen sie sich nicht genug für die Schaffung neuer Arbeitsplätze ein. Ein CEO kann Vertrauen wie folgt aufbauen: Die Menschen erwarten von ihm Integrität, z.B. ethisches Verhalten im Geschäftsleben und eine transparente Kommunikation.

Auch wenn Edelman Hinweise liefert, wie ein CEO Vertrauen aufbauen kann, allein sollte er diese Aufgabe nicht versuchen zu bewältigen. Die höchste Glaubwürdigkeit im Unternehmen genießen nämlich technische Experten (66 %) und Mitarbeiter im Allgemeinen (60 %). Die Mitarbeiter sind auch die glaubwürdigsten Sprecher für ein Unternehmen. 52 Prozent der Befragten vertrauen ihnen, wenn es um Angaben zum Umgang mit Mitarbeiter und Kunden geht (CEO: 11 %), 43 Prozent bei der Kommunikation von Finanzergebnissen (CEO: 16 %) und 39 Prozent halten Mitarbeiter im Krisenfall für am glaubwürdigsten (CEO: 16 %).