Martin Albrecht, Crossmedia, kritisiert Indie-Media-Networks
Martin Albrecht (Foto: Crossmedia)
In der vergangenen Woche kündigte pilot den Start des neuen Media-Agenturverbunds Local Planet an. Wir fragten für unsere Printausgabe u.a. Martin Albrecht, den geschäftsführenden Gesellschafter von Crossmedia, wie Inhaberagenturen internationale Etats betreuen können. Hier ein Auszug:
"Zugriff auf ausführende Agenturen vor Ort bekommt Crossmedia seit einigen Jahren in einem Netzwerk von unabhängigen Agenturen: TheNetworkOne, das größte seiner Art mit über 800 Agenturen weltweit, davon über 70 Mediaagenturen. Der wesentliche Unterschied zu Local Planet ist, dass es hier keine Exklusivität im Land gibt, was für Kunden den unschätzbaren Vorteil der Flexibilität hat: Oft genug wird eine Landesagentur einen Wettbewerbskonflikt haben oder einer Landesagentur fehlt die entscheidende Kompetenz oder aber der Kunde hat in einem Land eine Präferenz.
Angesichts eines internationalen Pitches liegt für jede unabhängige Agentur der Beitritt in eines der zahlreichen Indie-Networks nahe: ComVort, Icom, Interpartners, Worldwide Partners. Alle versprechen den Spagat zwischen lokaler Exzellenz und globaler Reichweite – bieten tun sie selten mehr als Managementmeetings an illustren Orten und die wenig glaubhafte Fassade einer geeinigten Brüderschaft von Freigeistern. Das Modell scheitert, weil ihre Protagonisten im Hauptberuf nationale Agenturen zu führen haben.
Ob Local Planet mehr ist als eine Neu-Etikettierung einer alten Idee, bleibt abzuwarten: Bis vor kurzem hieß das Netzwerk von Horizon, the7stars und Co. noch Columbus Media und setzte in Deutschland auf Mediaplus statt auf Pilot Media. Zwischenzeitlich düpierte aber Gründungsmitglied Horizon in USA die Genossen mit dem Launch einer eigenen weltweiten Mediaagentur namens Canvas Worldwide. Dem internationalen Kunden Hyundai konnte man das Indie-Netzwerk Columbus offenbar nicht schmackhaft machen."
Reiner Kepler 26.04.2016