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DFL führt Vier-Säulen-Modell zur Verteilung der Medieneinnahmen ein

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Das Präsidium der DFL Deutsche Fußball Liga hat sich einstimmig auf ein neues Modell zur Verteilung der Medieneinnahmen in den kommenden Jahren geeinigt. Der Beschluss, der für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 gilt, wurde heute in Frankfurt/Main präsentiert.

Der Schlüssel zur Verteilung der nationalen Erlöse, zu denen auch weitere Einnahmen aus der Gruppenvermarktung (z.B. der offizielle Spielball und andere Lizenz-Produkte) gehören, beinhaltet demnach künftig zu einem Teil Elemente der derzeit bestehenden Regelung wie die Heranziehung einer sportlichen Fünf-Jahres-Wertung. Darüber hinaus werden im Rahmen eines Vier-Säulen-Modells aber ligaübergreifend zusätzliche Parameter einbezogen.

Künftig wird durch die Säule "Sportliche Nachhaltigkeit" - und die damit verbundene Einführung einer 20-Jahres-Betrachtung - wird der langfristige Beitrag eines Clubs zur Entwicklung der Bundesliga und 2. Bundesliga honoriert. Die Säule "Nachwuchsförderung" wiederum belohnt erstmals die Einsätze von U23-Spielern. Und: Durch die Säule "Wettbewerb" soll die Attraktivität in den unterschiedlichen Tabellenregionen gezielt gefördert.

Das DFL-Präsidium entschied sich damit für eine differenzierte Lösung, die von bisherigen Kategorien wie einer starren Einnahme-Verteilung zwischen den Ligen abweicht. Außerdem wird auf die Etablierung von Kriterien wie Anzahl der Fans und Einschaltquotenverzichtet: Nach eingehender Prüfung war sich das DFL-Präsidium einig, dass diese Kriterien Schwierigkeiten im Hinblick auf Messbarkeit und Vergleichbarkeit mit sich gebracht hätten.

Im Bereich der internationalen Erlöse werden zunächst 25 Prozent auf alle 18 Clubs der Bundesliga gleichmäßig verteilt. Weitere 50 Prozent werden anhand einer Fünf-Jahres-Wertung mit Blick auf das internationale Abschneiden ausgekehrt. Dabei erfolgt die Verteilung proportional zu den in dieser Wertung erzielten Punkten.

Bei der Berechnung gibt es aber Unterschiede zur bekannten Fünf-Jahres-Wertung der UEFA: Um die Bewertung leistungsorientier zu gestalten, werden insbesondere für das Erreichen der Gruppenphase in internationalen Wettbewerben keine Bonus-Punkte vergeben.

Die Verteilung der übrigen 25 Prozent basiert auf den Starts in Europa League und Champions League (inkl. Qualifikation) in den vergangenen zehn Jahren - wobei jede Teilnahme ein Punkt bedeutet. Die Auskehrung erfolgt proportional zur Anzahl der erzielten Punkte. Bevor die Clubs der Bundesliga indes zum Zuge kommen, wird die 2. Bundesliga ab der Saison 2017/18 zunächst mit jährlich fünf Millionen Euro an den internationalen Erlösen beteiligt. Dieser Betrag erhöht sich in den folgenden Spielzeiten jeweils um eine Million Euro.

Im Rahmen des Vier-Säulen-Modells gestaltet sich die Verteilung der nationalen Erlöse im Einzelnen wie folgt:
• In Säule 1 ("Bestand"), die 70 Prozent der nationalen Einnahmen ausmacht, wird nach dem bekannten Schlüssel verteilt. Das heißt: Es gibt sowohl für die Clubs der Bundesliga als auch für die der 2. Bundesliga eine Fünf-Jahres-Wertung, bei der die vergangenen fünf Spielzeiten gewertet werden (im Verhältnis 5:4:3:2:1, beginnend mit der zuletzt gespielten Saison). Wie bislang, erhält in der Bundesliga der Erste dieser Wertung 5,8 Prozent der Erlöse, der Letzte 2,9 Prozent. In der 2. Bundesliga erhält der Erste 1,69 Prozent und der Letzte 0,75 Prozent.

• Säule 2 ("Sportliche Nachhaltigkeit") umfasst fünf Prozent der nationalen Erlöse. Vorgesehen ist dabei eine 20-Jahres-Wertung mit Blick auf das sportliche Abschneiden. Anders als in Säule 1, werden hier alle Spielzeiten (beginnend mit der zuletzt gespielten) gleich gewichtet. Und: Bundesliga und 2. Bundesliga werden nicht separat betrachtet, zu Grunde liegt vielmehr eine 36er-Rangliste.

• Säule 3 ("Nachwuchs") enthält 2 Prozent der nationalen Erlöse. Die Verteilung erfolgt proportional zu den Einsatzminuten in Deutschland verbandsausgebildeter U23-Spielerin der aktuellen Saison. Berücksichtigung finden alle Spiele einschließlich der Saison des 23. Lebensjahres (exklusive Relegation und Nachspielzeiten). Ausländische Spieler müssen vor Vollendung des 18. Lebensjahres bei einem im Bereich des DFB befindlichen Club registriert sein.

• In Säule 4 ("Wettbewerb"), in der 23 Prozent der nationalen Erlöse vergeben werden, erfolgt die Bewertung in den unterschiedlichen Tabellenregionen nach einer gewichteten Fünf-Jahres-Wertung (5:4:3:2:1, beginnend mit der zuletzt abgelaufenen Spielzeit) und - anders als Säule 1 auf Basis einer 36er-Rangliste. Im Vergleich zu Säule 1 kommen dabei zudem andere Prozentsätze je Tabellenplatz zum Tragen. Die ersten sechs Clubs in der dieser Säule erhalten denselben Betrag.



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(yw) 24.11.2016


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