ANZEIGE

Agenturchef Dirk Gerasch (Foto: Gerasch Communication)

Agenturchef Dirk Gerasch (Foto: Gerasch Communication)

Gerasch Communication: "Wir sind viele Häuptlinge und wenige Indianer!"

Das erfolgreichste Jahr seit Gründung der Agentur vor 20 Jahren meldete jüngst Gerasch Communication aus Darmstadt. Mit Firmenchef Dirk Gerasch sprachen wir über die Besonderheiten von Familienunternehmen als Kunden, umgedrehte Hierarchien und den Standort Südhessen.

nb: Die Kundenliste Ihrer Agentur wird ganz klar von Familienunternehmen dominiert. Ist das Zufall?
Dirk Gerasch: Nein, dahinter steckt Überzeugung. Wir haben früher zwar durchaus auch für DAX-Unternehmen gearbeitet, dann aber gemerkt, dass börsennotierte Unternehmen nicht die idealen Kunden für uns sind. In der Regel haben Familienunternehmen ein unterschiedliches Werte-Verständnis, sind langfristiger in ihrer Vision und entsprechend in ihrem Handeln ausgelegt. Wir haben deshalb auch extra für diese Unternehmen die ValuePerformer-Methode entwickelt. Der Umgang ist nach meiner Erfahrung partnerschaftlicher und kann durchaus als freundschaftlich bezeichnet werden. Daraus entstehen langjährige Partnerschaften und immer wieder Win-Win-Situationen.

nb: Welche Idee steckt hinter dem ValuePerformer-Ansatz?
Gerasch: Viele Unternehmen haben auf dem ersten Blick tolle Markenauftritte. Es zeigt sich jedoch häufig, dass ihnen ein Relaunch oft überhaupt nichts gebracht hat, die Firma oftmals sogar vorher weiter war. Für diese Unternehmen entwickeln die Agenturen anhand von Leitbildern neue Markenauftritte, ohne dass beispielsweise vorher eine Wettbewerbsanalyse oder eine Relevanzanalyse durchgeführt wurde. Es wird also viel Geld ausgegeben, ohne dass sich etwas tut. Das würde mit unserer Methode nie passieren.

nb: Was ist bei Ihnen denn konkret anders?
Gerasch: Im Gegensatz zu allen mir bekannten Modellen positionieren wir immer zuerst das Unternehmen und entwickeln erst dann identitätsbasiert die Marke. Andere Anbieter entwickeln erst einen Markenkern und ein Markensteuerrad-Modell, wie man das seit Ende der 1960er-Jahre gemeinhin tut. Wir arbeiten zwar auch identitätsbasiert, aber wir nähern uns von Seite der Vertriebs- und Unternehmensstrategie – ganz ähnlich wie in einer Unternehmensberatung. Erst danach formulieren wir die Marke und die Kommunikationsziele. Verdichtet ausgedrückt könnte man sagen, dass wir das strategische Know-how einer Unternehmensberatung mit der kreativen Expertise einer Digitalagentur verbinden. Diese Kombination aus Kreativität und Strategie ist die optimale Mischung für die Werbeagentur der Zukunft – wir schließen das Vakuum zwischen Unternehmensberatung und klassischer Kreativagentur.

nb: Und dieser ValuePerformer kommt bei all Ihren Kunden zum Einsatz?
Gerasch: 80 Prozent unserer Auftraggeber setzen den ValuePerformer komplett um. Unser fünfstufiges Modell haben wir übrigens bereits vor 15 Jahren entwickelt – es ist das Geheimnis unseres Erfolges und der Grund dafür, weshalb wir immer wieder weiterempfohlen werden und zu namhaften Kunden kommen.

nb: Tatsächlich stehen prominente Unternehmen wie Bosch, Magna Getrag, Merck, KIA und Schaeffler auf Ihrer Kundenliste, für die Sie oftmals sogar als Leitagentur arbeiten. Dafür beschäftigen Sie mit gut 40 Personen allerdings verhältnismäßig wenige Mitarbeiter. Wie funktioniert das?
Gerasch: In der Tat sind wir in der Regel Leadagentur, machen aber nicht alles. Wir haben den Lead bei allen Themen, die mit Marke und Markenentwicklung On- und Offline zu tun haben, müssen dafür aber nicht jede einzelne Kommunikationsdisziplin selbst belegen.

nb: Was bedeutet das für die Organisation innerhalb der Agentur?
Gerasch: Wir sind anders strukturiert als andere Agenturen, die ich kenne. Bei uns gibt es sehr viele Führungskräfte mit den unterschiedlichsten Kernkompetenzen – wir haben somit relativ viele Häuptlinge und verhältnismäßig wenige Indianer.


Wie diese Organisation den Kunden gefällt, wie es zur Ausrichtung als B2B-Agentur kam, welche Vor- und Nachteile der Standort Darmstadt hat und welche Zukunftspläne Dirk Gerasch für seine Agentur hat, lesen Sie im vollständigen Interview, das in der aktuellen Print-Ausgabe von 'new business' erschienen ist. Zum Inhalt des Heftes geht es hier, zum Abo hier.