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Cannes Lions: Der Blick in die Glaskugel

Deutsche Cannes Lions-Juroren wie Timm Weber, Publicis Pixelpark, und Diana Sukopp, Grabarz & Partner, geben eine Einschätzung zum diesjährigen Wettbewerb ab (Foto: Fotolia/Kai)
Deutsche Cannes Lions-Juroren wie Timm Weber, Publicis Pixelpark, und Diana Sukopp, Grabarz & Partner, geben eine Einschätzung zum diesjährigen Wettbewerb ab (Foto: Fotolia/Kai)

In der kommenden Woche geht die Werbe-Weltmeisterschaft an der Côte d'Azur, Cannes Lions, wieder los. Deutschen Juroren wie Timm Weber, Publicis Pixelpark, und Diana Sukopp, Grabarz & Partner, sind schon jetzt zuversichtlich, an der Croisette zu punkten. Ein Grund könnte die Historie sein: deutsche Einreichungen schneiden in geraden Jahren nicht so gut ab wie in ungeraden. Klingt komisch, ist aber so.

Mobile-Juror Mike John Otto, Executive Creative Director bei Philipp und Keuntje (PuK), sieht die hiesige Kreation auf Augenhöhe im internationalen Wettbewerb. Er führt an, dass Deutschland seit einigen Jahren unter den Top 5 zu finden sei und daher keinen schlechten Job mache. Mike Rogers, Kreativchef von Serviceplan Health & Life und Jury-Präsident des Cannes Lions Health Awards, meint, die Kreation aus Deutschland sei absolut sehenswert und in vielen Fällen voller Emotionen.

"Deutsche Kreation macht einen Spitzenjob", sagt auch Diana Sukopp, Group Head Creative und Mitglied des Management Board bei Grabarz & Partner. "Auch den Mangel an Emotionalität im Vergleich zu unseren kreativen Nachbarn kann man uns kaum mehr vorwerfen. Die Unterschiede liegen meiner Meinung nach in Exekution und Größe der Kampagnen, was häufig mit geringeren Produktionsbudgets und weniger Sichtbarkeit einhergeht. Aus Deutschland heraus betreuen wir selten Marken global. Unsere Arbeiten für Volkswagen Nutzfahrzeuge gehören immer noch zu den Ausnahmen." Sukopp wird in diesem Jahr die Einreichungen aus dem Bereich Direct beurteilen.

Timm Weber, Kreativchef von Publicis Pixelpark und Cyber-Juror, merkt an, dass die deutsche Kreation oft dazu neige, einen Tick rationaler zu sein als die erfolgreichen Arbeiten aus anderen Ländern. "Wir trauen uns einfach nicht, mit unseren Arbeiten vollständig auf Herz oder Bauch zu zielen. Das klappt manchmal ganz gut, denn auch rationale Ideen und Cases können ja bewegend sein. Aber dass man von Arbeiten aus Deutschland so richtig emotional geflasht ist, das gibt es nicht wirklich. Vielleicht erleben wir ja dieses Jahr eine Überraschung."

Mehr Einschätzungen von den deutschen Juroren zur hiesigen Kreation und dem Potenzial von tech-getriebenen Cases sowie ihre Bewertungskriterien für die Sitzungen, lesen Interessierte in der Print-Ausgabe 24 von 'new business'. Bestellungen sind hier möglich.