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Vormarsch der Consulter

Im Interview: Rainer Balensiefer, Geschäftsführer von Accenture Interactive in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Foto: Accenture Interactive)
Im Interview: Rainer Balensiefer, Geschäftsführer von Accenture Interactive in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Foto: Accenture Interactive)

Die digitale Transformation rüttelt an den Fundamenten der Geschäftsmodelle ganzer Branchen und versetzt das etablierte Werbebusiness in Bewegung. Durch Übernahmen und Neugründungen entwickeln sich Unternehmens- und IT-Berater zu einer ernsthaften Konkurrenz.

Laut Agenturen-Ranking der amerikanischen Marketing- und Media-Zeitschrift 'Ad Age' stammten im vergangenen Jahr vier der fünf weltweit größten Digital-Networks aus dem Kreis der Consultants: Zwischen die bestplatzierten Accenture Interactive (4,41 Mrd. US-Dollar), IBM iX (2,95 Mrd. US-Dollar), Deloitte Digital (2,58 Mrd. US-Dollar) und PwC Digital Services (2,1 Mrd. US-Dollar) hat es lediglich Publicis Sapient (2,4 Mrd. US-Dollar) geschafft. In Deutschland scheinen die Machtverhältnisse noch weniger eindeutig zu sein: Gemessen an den Honorarumsätzen in 2016 befand sich mit SinnerSchrader nur eine Agentur mit Consulter-Background unter den Top10 Full-Service-Digitalagenturen. Anfang 2017 erwarb Accenture die Aktienmehrheit und setzte so den Ausbau seiner Digitalagentur Accenture Interactive im DACH-Raum fort. Seit 2013 hat alleine Accenture 15 Agenturen weltweit akquiriert und damit strategisch expandiert: "Die Teams beispielsweise von Karmarama, Kunstman, oder den Monkeys sind eine systematische Erweiterung oder Vertiefung unserer Fähigkeiten rund ums Kundenerlebnis – in allen wichtigen Regionen", erklärt Rainer Balensiefer, Managing Director Accenture Interactive DACH, die Strategie hinter den Übernahmen. Ebenso folgen auch die Übernahmen von Deloitte, IBM oder McKinsey einer tiefgreifenden Businesscase-Logik, die nicht auf kurzfristige Umsatzsprünge setzt, sondern durch Unternehmensintegration das eigene Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette langfristig erweitern soll.

Consultingfirmen haben digitalen Nachholbedarf

Aus Sicht der Branchenkenner wie dem Geschäftsführer der Beratungsagentur Agency Scan Sören Sörensen müssen sich die Kombinationen von Consulter und Digitalagentur aber erst noch beweisen: "Der Einfluss im operativen Geschäft ist noch gering. Diese Konstrukte müssen von Marketingabteilungen zunächst erst einmal als glaubwürdig und vorteilhaft wahrgenommen werden, und neben der fachlichen Expertise zählt nach wie vor die persönliche Beziehung von Agentur und Kunde". Marco Zingler, Vizepräsident BVDW, führt die aktuelle Übernahmewelle zurück auf Versäumnisse der Unternehmensberater: "Die Consulting-Firmen, die heute Agenturen übernehmen, haben in der Vergangenheit zu wenig in die eigenen Fähigkeiten investiert und geraten jetzt unter Zeitdruck, um die großen Etats von Digitalisierungsprojekten zu bekommen". Die Spannungen im Markt sind offensichtlich.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe 27/2017 von ‚new business‘. Im Interview kommen Ralf Strehlau, (Präsident vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater) und Rainer Balensiefer (Managing Director Accenture Interactive in Deutschland, Österreich und Schweiz) ausführlich zu Wort. Zur Bestellung geht es hier.