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Christian Daul und Ralf Specht, Geschäftsführer bei Spark44 (v.l., Foto: Spark44)

Christian Daul und Ralf Specht, Geschäftsführer bei Spark44 (v.l., Foto: Spark44)

Spark44 übernimmt CRM für Land Rover von Wunderman komplett

Nach der Übernahme durch den indischen Tata-Konzern mussten bei Jaguar Land Rover viele Marketing- und Werbethemen angepackt werden. Die lagen damals traditionell bei Y&R und Wunderman. Der Premium-Autohersteller ging jedoch einen anderen Weg und gründete gemeinsam mit Werbern das Joint-Venture Spark44. Warum sich die Customized Agency rasant auf über 1.000 Mitarbeiter (international) entwickelte, erzählen die Agenturgeschäftsführer Ralf Specht (Mitgründer) und Christian Daul (Frankfurt Büro-Chef) im Interview.


nb: Sie versprechen mit ihrem Agenturmodell 'volle Transparenz'. Wie kann Spark44 sie gewährleisten?
Ralf Specht: Wir denken, dass die im Modell verankerten Transparenzen sowohl im finanziellen und personellen als auch im organisatorischen Bereich weit über das hinausgehen, was an anderer Stelle üblich und möglich ist. Die Vertrauenswürdigkeit und die Nachvollziehbarkeit im Umgang mit allen Ressourcen wird im Agenturgeschäft immer wichtiger und wir sind da sehr weit.

nb: Seit der Gründung in 2011 als Exklusivagentur für Jaguar sind ein paar Jahre ins Land gegangen – was hat sich generell bei Kunden verändert in puncto Customized Agency?
Christian Daul: Allgemein ist das Customized-Modell natürlich in den letzten Jahren immer populärer geworden, aber niemand hat ein echtes globales, gleichberechtigtes Joint-Venture-Modell zwischen einem Industrie-Unternehmen und Agenturmanagern gewagt. Denn das ist anspruchsvoll und erfordert wirklich Mut und Offenheit. Auf beiden Seiten.

nb: Ihr Modell scheint Begehrlichkeiten und Nacheiferer zu finden – bobby & carl ist ja ein ähnliches Joint-Venture. Um auf Sie zurückzukommen: Ist eine so enge Kunde-Agentur-Beziehung wirklich nur gut? Ein Kunde will schließlich auch einen unabhängigen Sparringspartner, der frei von langfristigen Verträgen Dinge auch mal gegen den Strich bürstet.
Specht: Wer sagt denn, dass das unter dem Druck ständiger Pitch- und Verlustängste besser gelingen würde? Ist es nicht vielmehr so, dass man über Vertrauen und eine nachhaltige Beziehung erst in die Lage kommt, substanzielle Kritiken – und teils auch unbequeme Wahrheiten – offen auszusprechen? In vielen Networkbeziehungen ist das Motto eher nicht gegen den Strich zu bürsten, sondern alles zu tun, um den Kunden zu halten – beziehungsweise den Honorarumsatz zu optimieren.

nb: 2018 soll Spark44 für seinen Kunden Jaguar Land Rover die CRM neu aufsetzen.
Specht: Spark44 ist global in die Neuausrichtung der CRM-Aktivitäten für beide Marken voll involviert und steuert diese auf Agenturseite aus Frankfurt heraus.

nb: Traditionell wird CRM seit vielen Jahren von Wunderman betreut. Wenn Spark44 voll zum Zuge kommt, verliert Wunderman diesen Part also?
Specht: Im Zuge der 2015 begonnen globalen Übernahme der Land Rover-Markenbetreuung wird Spark44 in Frankfurt die Aufgaben der Marke, die aktuell noch bei Wunderman Deutschland liegen, bis Ende Mitte nächsten Jahres sukzessive übernehmen. Diese Aufgaben sind in weiten Teilen Europas schon transferiert und Deutschland zählt aus technischen Gründen zu den letzten Märkten.

nb: Spark44 hat Anfang des Jahres kundgetan, sich mit dem Modell 'Jaguar Land Rover' auch anderen Kunden zu öffnen. Bei dem Erfolg müssten Sie sich doch vor Anfragen nicht retten können – wie ist Stand der Dinge?
Specht: Es gibt in der Tat einige sehr interessante und vielversprechende Anfragen aus der Industrie. Aber wir können noch nichts dazu sagen. Wir können erst seit April diesen Jahres wirklich mit potenziellen Interessenten sprechen und Sie werden verstehen, dass die Ausgestaltung eines neuen Joint-Ventures komplexer ist und längere Gespräche und Abstimmungen erfordert. Denn das ist ganz klar unser angestrebtes Modell, mit dem wir mit anderen Kunden arbeiten möchten.

nb: Was muss ein idealtypischer Neukunde mitbringen?
Daul: Er muss in ein Joint-Venture-Modell investieren wollen, das uns damit Zugang zu den Entscheidern gibt. Das macht sicher eher für internationale Kunden und in Kategorien Sinn, die wir 'considered purchase' nennen. Aber auch anspruchsvollere Services und B2B-Themen kommen in Frage. Wir suchen die Herausforderungen von längerfristig angelegten und durchaus schwierigen Marketing-Themen.

nb: Customized Agencies können Mitarbeitern aufgrund ihrer Monokultur wenig Abwechslung bieten – wie sehen Sie das Problem?
Daul: Wenn Abwechslung nur durch unterschiedliche Marken oder Industrien definiert wäre, hätten Sie recht. Zum einen können unsere Mitarbeiter für zwei der angesehendsten und interessantesten automobilen Marken arbeiten, die es gibt. Und die meisten sind genau wegen dieser Marken zu uns gekommen.

Das gesamte Interview findet sich im aktuellen 'new business'-Heft (Bestellung hier)