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What´s NEXT? RCKT wächst mit neuer Beratungsunit

Lisa Teichert, Nils Seger und Karolin Hewelt (v.l.) führen die Agenturtochter von Rocket Internet (Foto: RCKT)
Lisa Teichert, Nils Seger und Karolin Hewelt (v.l.) führen die Agenturtochter von Rocket Internet (Foto: RCKT)

Drei Jahre nach ihrer Gründung hat sich die Agenturtochter der Berliner Start-up-Schmiede Rocket Internet am Markt etabliert und jüngst in Cannes auch ihre Kreativ-Kompetenz unter Beweis gestellt. Nun will RCKT Unternehmen bei der digitalen Transformation beraten und hat dafür die Unit Next gegründet.

Die von Karolin Hewelt geleitete Einheit ist 15 Köpfe stark und umfasst zwei Bereiche: Venturing & Produktentwicklung und Cultural Change. Ersterer liegt in der Verantwortung von Gin Wa Poon: Die Digitalexpertin, die internationale Erfahrung u.a. bei Nike und Smartassistant in London und dem spanischen Textilriesen Inditex (u.a. Zara) mitbringt, ist seit Mai 2017 als Head of Digital Innovation bei den Berlinern an Bord. Cultural Change wird betreut von Paulina Habben, die bei RCKT den Titel Head of Digital Culture trägt. Habben hat zuvor bei Axel Springer Plug and Play sowie als Head of Communications und Culture bei der spanischen Retail-Brand Go-Popup gearbeitet.

2017 generierte Next bereits rund 30 Prozent des Agenturmsatzes. Wie die Unit arbeitet, welche Projekte konkret umgesetzt wurden und warum der Digitalberatungsbedarf in der deutschen Wirtschaft aktuell sogar noch weiter wächst arbeitet, erläutert Nils Seger, der RCKT zusammen mit Karolin Hewelt und Lisa Teicher führt, im new business-Interview.

(Die volle Version des Interviews lesen new business-Abonnenten in der aktuellen Ausgabe nb 33/2018.)

nb: Digitale Transformation lässt sich nicht top down verordnen – das erkennen immer mehr Unternehmen. Worauf kommt es Ihrer Erfahrung nach an?
Nils Seger: Fast jede Veränderung hat Vor- und Nachteile. Wenn man Dinge erfolgreich verändern möchte, müssen verschiedene Bereiche ineinandergreifen und zusammenarbeiten. Die Herausforderung ist es daher, die unterschiedlichen Perspektiven zusammenzubringen und Konzernsilos aufzubrechen. Die Spitze eines Unternehmens muss den Wandel in jedem Fall vorleben und vor allem in hohem Maße anerkennen.

nb: Wie groß ist der Handlungsbedarf im Markt?
Seger: Er wird immer größer. Zwar redet mittlerweile jeder von digitaler Transformation, aber viele verkaufen Luftschlösser. Das neue Corporate-Start-up zum Beispiel, das ohne den passenden Prozess und das entsprechende Mindset gar nicht laufen kann. Diese Dinge scheitern dann in aller Regel, und man hat nichts erreicht – manchmal sogar weniger als das, weil die Skepsis danach noch größer ist. Viele Unternehmen brauchen agilere, weniger hemmende Strukturen und ein nachhaltiges Verständnis von Digitalisierung.

nb: Mit Next entfernen Sie sich einen großen Schritt von ihren ursprünglichen Geschäftsfeld. Steht dahinter eine gezielte Strategie, oder hat sich das einfach entwickelt?
Seger: Wir haben die Bedürfnisse und Entwicklungen des Marktes natürlich im Blick und schaffen entsprechende Angebote. Das empfehlen wir unseren Kunden auch immer. Aber es steckt mehr dahinter: Wir kommen aus Deutschlands größtem Gründernetzwerk und begleiten jetzt die Digitalisierungsprojekte großer Corporates. Da entsteht natürlich die Vision, ein einzigartiges Netzwerk für die Zukunft aufzubauen. Daran basteln wir jeden Tag. Wenn wir in zwanzig Jahren sagen können, schau mal, da haben wir einen nachhaltigen Beitrag geleistet, können wir damit durchaus zufrieden sein.

nb: Wie weit rücken Sie damit an die Consultants heran?
Seger: Wir hoffen nicht zu nah. Wir möchten immer noch ein umsetzungsstarkes Netzwerk aus digitalen Experten und kreativen Machern bleiben.

nb: Digitalberatungen wurden in jüngster Zeit recht kritisch unter die Lupe genommen, zum Beispiel im 'Manager Magazin'. Wie sehen Sie die Marktentwicklung und Ihr Wettbewerbsumfeld?
Seger: Als uns das 'Manager Magazin' im Rahmen der Recherche nach unserer Meinung gefragt hat, haben wir uns zwei Stunden auf dem Web Summit in Lissabon ausgetauscht, und ich unterstütze viele der Thesen zu 100 Prozent. Ich war auch gespannt, wie sie unsere Arbeit bewerten würden. Die Beratungen sollten das als relevante Branchenkritik ernst nehmen.

nb: Nach welchen Kriterien kann beziehungsweise sollte ein Unternehmen Ihrer Meinung nach die Seriosität und Qualität solcher Beratungsleistungen bewerten? Worauf kommt es an?
Seger: Konzepte sind ein wichtiges Fundament, leider klingen die mittlerweile überall gleich. Dabei eröffnet die Digitalisierung so viele individuelle und auch kreative Möglichkeiten. Erst in der Umsetzung zeigt sich der Erfolg. Am Ende geht es darum, Expertenmeinungen einzuholen und Themen umsetzungsorientiert stetig zu verbessern. Wer keinen Willen zum Wandel hat oder den Mut, Dinge auszuprobieren, ist fehl am Platz.

nb: Inwiefern unterscheidet sich die Neugeschäftsakquise solcher digitalen Change-Projekte vom Agenturgeschäft in der Marketingkommunikation? Was muss man mitbringen, um bei den Unternehmen im Screening zu punkten?
Seger: Wir gehen mit interdisziplinären Experten an die Aufgabenstellungen. Was wir immer brauchen: Leidenschaft und Bescheidenheit. Wir brennen für das Thema, aber möchten auf keinen Fall als die Digitalgurus aus Berlin einreiten. Dann würden wir genauso viel bringen wie eine Start-up-Tour durchs Silicon Valley: ein kurzfristiges Erlebnis ohne Nachhaltigkeit. Jeder Digitalisierungsprozess muss individuell gestaltet werden. Am Ende lernen wir das meiste von unseren Kunden und kommen gemeinsam auf den richtigen Weg.


Karolin Hewelt führt die neue Beratungs-Unit Next (Foto: RCKT)


Der vollständige Artikel ist in nb 33/2018 erschienen. Zur Heftbestellung