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Titanium Lion für die 'Uncensored Playlist' / Schwache Bilanz für deutsche Cannes-Teilnehmer


114 goldene, silberne und bronzefarbene Löwen wurden in der letzten Award-Show der Cannes Lions 2019 überreicht - gerade mal zwei davon gingen an deutsche Teilnehmer. Immerhin ist der eine davon ein Titanium Lion, der erste in der übergeordneten Super-Kategorie, in der es bisher noch keine deutsche Arbeit aufs Siegertreppchen geschafft hat. Ausgezeichnet wurde die 'Uncensored Playlist', Preisträger ist DDB. Insgesamt wurden sechs Titanium Lions verliehen.

Der zweite Gewinner an diesem Abend ist die Filmproduktion Anorak: Ihr Spot 'Bertha Benz: Die Reise, die alles veränderte' gewann einen silbernen Film Lion. Kreativagentur hinter dem Film ist Antoni Garage - die Berliner reichen in diesem Jahr selbst keine Arbeiten ein. Schon in der 262 Plätze-starken Shortlist war Deutschland nur dreimal vertreten gewesen, neben Anorak hatte es lediglich Philipp und Keuntje mit dem Sylt Katapult ins Finale geschafft. Insgesamt verlieh die Film-Jury in diesem Jahr 78 Löwen.

Einen Grand Prix gewann die Kampagne 'The Truth Is Worth It', kreiert von der New Yorker Accenture Interactive-Tochter Droga 5 für die New York Times - schon den zweiten; am Dienstag war die Spot-Serie bereits mit einem Grand Prix in der Kategorie Film Craft ausgezeichnet worden (mehr dazu bei dnv-online.net).

Bei den Glass Lions und den Lions für Sustainable Development Goals gab es für die hiesigen Teilnehmer nichts zu holen.

Schwacher deutscher Jahrgang

Schaut man lediglich auf die deutschen Player, darf sich das Scholz & Friends-Team als Sieger der diesjährigen Löwenjagd betrachten: Die WPP-Agentur liegt mit insgesamt 9 Trophäen im Medaillenranking auf dem ersten Platz. Mit der Kreativbilanz der Cannes Lions 2019 können die hiesigen Teilnehmer jedoch nicht zufrieden sein. 32 Awards bringen die zehn Preisträger zusammen auf die Waage - nicht einmal halb so viel wie in 2018. Die Einreichungsabstinenz von Jung von Matt liefert nur eine Teilerklärung, schließlich waren dafür im vergangenen Jahr andere Agenturen wie z.B. Scholz & Friends und Publicis nicht mit im Rennen. Zudem konnten 2018 deutlich mehr Agenturen einen oder mehrere Löwen mit nach Hause nehmen - neben den 'üblichen Verdächtigen' waren auch Newcomer wie RCKT oder Project Triangle unter den Gewinnern gewesen.

Über die Frage, wie das schwache Abschneiden zu bewerten ist, wird die Branche in den nächsten Wochen noch weiter diskutieren. Denn nicht nur im Kampf um die Etats der großen deutschen Marken sondern auch auf dem Arbeitsmarkt werden sich die hiesigen Player mit einem internationalen Wettbewerbsfeld auseinandersetzen müssen.