ANZEIGE

Britische Engine Group zieht sich offenbar aus Deutschland zurück

Vor gerade einmal einem Jahr eröffnete die britische Agenturgruppe Engine ein Büro in Düsseldorf. Jetzt schließt Engine laut dem Fachblatt Horizont ihre deutsche Dependance wieder. Auch auf der Website von Engine ist Deutschland auf der Office-Übersicht nicht eingezeichnet (s. Screenshot). Das Büro in Düsseldorf wurde von Bodo Schiefer geführt wurde. Er kam von Grey Germany, wo er als Unit Director arbeitete.

Einst hohe Erwartungen an Deutschland

Zum Deutschlandstart im Juni 2018 versprach sich Engine Europa-Chef Simon Peck noch, mit dem "einzigartigen kollaborativem Modell" auf dem deutschen Markt punkten zu können: "Die deutsche Wirtschaft wächst, die Agenturen haben daran aber keinen entsprechenden Anteil. Mit unserem Agentur-Modell sehen wir in Deutschland gute Marktchancen und wir sind gleichzeitig auf den Brexit vorbereitet", so Peck damals. Auch wenn Parteichefin Theresa May zurückgetreten ist – der Brexit ist noch nicht vom Tisch. Denn der Favorit für ihre Nachfolge ist Boris Johnson. Und der droht sogar mit einem Brexit ohne Vertrag. Ob Engine der Brexit nun einfach egal ist?

Neues Management mit neuen Plänen?

Eine andere Erklärung könnten ausbleibende Erfolge auf dem deutschen Markt sein. Oder aber die Tatsache, dass sich das einstige Europa-Führungsteam im Januar 2019 neu aufstellte. Die neue Managementstruktur enthüllte Engine gegenüber dem britischen Wirtschaftsmagazin für Werbung, Medien und Marketing 'Campaign' im Zuge ihrer Ankündigung, die Agenturmarken WCRS, PAA, Slice und Synergy in diesem Jahr auflösen zu wollen. Die Marken sollen dann nicht mehr als separate Einheiten existieren. Stattdessen fasse die Agenturgruppe laut Campaign ein "integrierteres" Modell ins Auge. Dann werde Engine aus drei Säulen bestehen: Zum einem die Säule Transformation, die Bereiche wie Data, Beratung und Geschäftsinnovation inkludiert. Die zweite Säule umfasst "creative and experience design", die dritte Säule sei PR.

Zum Europa-Management gehört aktuell unter anderem Jim Moffatt. Er war Ende 2018 zum neuen CEO für Europa und die Asien-Pazifik-Region (APAC) ernannt worden und leitet jetzt als Chief Executive Officer das Geschäft in Großbritannien. Weiter zum Management gehören: Matt Edwards (Chief Executive, Engine Creative and Experience Design, Engine UK), Billy Faithfull (Chief Creative Officer, Engine UK), Emma Robertson (Chief Executive, Engine Transformation, Engine UK), Alex Bigg (Chief Executive, Engine Communications , Engine UK) und bis vor kurzem Simon Peck. Er war im Zuge der Neustrukturierung des Managements vom Group Managing Director von Engine zum Chief Growth Officer ernannt worden. Nach über 20 Jahren bei Engine ist Peck laut Campaign nun unerwartet Ende Mai 2019 zurückgetreten.

Vielleicht ist die Schließung des deutschen Standortes somit ein Teil der für 2019 angesetzten Neustrukturierung. Ein offizielles Statement hat Engine bisher nicht abgegeben.




zurück

(sh) 03.07.2019


Druckansicht