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M4F Award 2022: Zweimal Silber, einmal Bronze

Für Jan Pechmann, Initiator des Bündnisses für klimapositives Verhalten e.V., mangelte es bei den Einreichungen entweder an der Kreation oder an der Substanz - Foto: Daniel Meyer
Für Jan Pechmann, Initiator des Bündnisses für klimapositives Verhalten e.V., mangelte es bei den Einreichungen entweder an der Kreation oder an der Substanz - Foto: Daniel Meyer

Am 22. September 2022 verlieh das Bündnis für klimapositives Verhalten e.V. bereits zum dritten Mal die Marketing for Future Awards (M4F Award). Eine Jury aus Kreativwirtschaft, Marketing und Wissenschaft zeichnet dabei klimapositives Marketing aus. In diesem Jahr vergaben die Juror:innen unter der Leitung von Peter John Mahrenholz, TLGG, zweimal Silber sowie einmal Bronze und sprachen zudem zwei lobende Erwähnungen aus.

Eine Auszeichnung in Silber in der Kategorie Rooky gewinnt Klim. Das klimapositive Lebensmittel-Label bringt auf fundierte Weise Landwirt:innen, Unternehmen und Konsument:innen zusammen, um die Landwirtschaft zum Teil der Klimalösung zu machen. Außerdem erhält die Klimaschutzkampagne der Landeshauptstadt Stuttgart Silber. Sie zeigt, wie Kommunen zu Powerhäusern der Transformation werden können. Lobend erwähnt die Jury in dieser Kategorie die klimaneutralen Kühltextilien der Firma E.Cooline.

In der Kategorie Established geht eine Bronze-Auszeichnung an die Deutsche Bahn Station & Service. Mit DB Rad+ will die Bahn Pendler:innen zum Umstieg auf das Fahrrad bewegen. Darüber hinaus wird die Kampagne 'Nichts' von LichtBlick lobend erwähnt. Mit der 100 Prozent klimaneutralen Kampagne und einem Tracking und Kompensation aller Marketingmaßnahmen würde LichtBlick mit gutem Beispiel vorangehen.

Eine goldene Auszeichnung gibt es in diesem Jahr nicht. Mehrere Kampagnen hätten die Jury zwar mit kreativen Ideen, der Umsetzung und dem zugrundeliegenden Nachhaltigkeitsgedanken begeistert. Aber während die vollständig nachhaltig handelnden Unternehmen noch nicht die notwendige Skalierung haben, um klimapositives Verhalten in der Masse zu fördern, und an mancher Stelle der kreative Feinschliff fehlte, konnten andere Unternehmen zwar mit ihren Marketingbotschaften, aber nicht mit ihrem Geschäftsmodell in der Summe überzeugen, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.

Jan Pechmann, Initiator des Bündnisses für klimapositives Verhalten e.V., erklärt dazu: "Die Jury ist auch in diesem Jahr ihrer Aufgabe wieder mit größter Sorgfaltspflicht nachgekommen und hat durchaus kontrovers diskutiert. Auch wenn einige wirklich innovative und wirkungsvolle Cases dabei waren, erfüllte keiner zu 100 Prozent die Kriterien, indem er kreativ und kredibel genug für die höchste Auszeichnung war. Bei vielen der eingereichten Cases mangelte es entweder an der Kreation oder an der Substanz. Das zeigt, dass Unternehmen auf beiden Ebenen noch einiges an Arbeit vor sich haben. Aber Aufgeben ist auch keine Lösung. Deshalb haben wir mit dem M4F Award Camps an dieser Stelle im Dialog mit allen Beteiligten angesetzt."

Die Jury setzte sich aus Expert:innen aus den Bereichen Marketing, Kreation und Wissenschaft zusammen. Dazu zählen unter anderem die Marketingspezialistinnen Angela Nelissen und Christiane Haasis von Unilever, Björn Knoop von Fritz Kola oder Moritz Möller von Veganz. Auf die Kreativleistung blickten Agenturgrößen wie Reinhard Patzschke von Grabarz & Partner und Jo Marie Farwick von Überground oder auch Franziska von Lewinski von Syzygy. Die wissenschaftliche Expertise steuerten Fachleute wie Prof. Volker Quaschning von der HTW Berlin und Martin Oldeland vom B.A.U.M. e.V. bei.

Rund um die Verleihung des M4F Awards fand in Berlin ein Camp mit Keynotes und Worksessions statt. Im Fokus standen Fragen wie: Wie lässt sich der Konflikt zwischen Geschäftsmodell und Nachhaltigkeit lösen? Und wie kann überzeugende(re)s Nachhaltigkeitsmarketing künftig gelingen?