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DDB-CEO Toby Pschorr ist als Trouble-Shooter gefordert - Foto: DDB

DDB-CEO Toby Pschorr ist als Trouble-Shooter gefordert - Foto: DDB

Miss-Management

DDB Germany - Massen-Entlassungen nach Kunden-Verlusten

Bei der einst florierenden Omnicom-Tochter DDB Germany ist in den vergangenen Jahren einiges schief - man kann  auch sagen - komplett aus dem Ruder gelaufen. 2019 wurde das damalige DDB-Führungs-Trio Oliver Janik, Dennis May und Christoph Pietsch zu den Agentur-Männern des Jahres gekürt. DDB ging es glänzend. Nun steht der seit Frühjahr 2022 amtierende DDB-CEO Toby Pschorr vor einem Scherbenhaufen, den der 52-Jährige nach Meinung vieler Beobachter geerbt, aber nicht verursacht hat. (Der Pschorr-Vorgänger Alexander Schlaubitz hat sicherlich einiges zu verantworten, aber bei weitem nicht alles. Für den Verstoß gegen die alte Weisheit "Never change a winning team" dürften andere Top-Leute aus dem Network verantwortlich sein.)

DDB muss kräftige Etat- und  Kunden-Verluste verarbeiten. Die Deutsche Telekom ist zur Schwester Adam & Eve gewechselt, die bekanntlich im Mai 2022 eigens für den Top-Kunden Deutsche Telekom in Berlin ein Büro eröffnet hat. Auch die Telekom-Tochter Congstar zieht ihren Etat bei DDB Düsseldorf ab. Neue Agentur-Partner für Congstar sind bekanntlich die Burda-Tochter C3 sowie Grabarz & Partner. Darüber hinaus hat auch der langjährige Großkunde Henkel entschieden, seine Etats für Persil und Vernell (mehr war DDB nicht mehr geblieben) zu kündigen. Die Betreuung übernimmt die DDB-Schwester TBWA. 

Diese Income-Verluste sorgen für einen kräftigen Stellen-Abbau - allein im Düsseldorfer DDB-Office sollen Arbeitplätze in zweistelliger Größenordnung wegfallen. Zudem stehen erhebliche Verändungen beim Führungspersonal an. Das Düsseldorfer GF-Duo Benita Struve (Beratung) und Kristine Holzhausen (Kreation) hat gekündigt. Die Berliner DDB-Chefin Susanne Plümecke verlässt ebenfals das Haus und geht zur Konkurrenz Mediamonks Germany. 

Angesichts dieser heftigen "Einschläge" ist ein harter Konsolidierungskurs erforderlich. Die vier Standorte Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München sollen erhalten bleiben, aber künftig unter einer übergeordneten Leitung stehen. Der gehören neben CEO Toby Pschorr noch Diana Sukopp als Kreativ-Chefin, Jochen Spörer als Chief Operating Officer sowie Katharina Sobieraj als Finance Director an. 

Die bisherige Holding namens Lemon Group Services wird in DDB Germany Companies GmbH umfirmiert. Dort geht Oliver Dahmann per 1. Dezember 2022 als CFO an Bord. Dahmann, der bis dato CFO bei Dentsu Deutschland war, löst Folkert van Dijk ab, der in die Niederlande zurückkehrt.