Mit der CSRD wird die derzeit geltende Non-financial Reporting Directive (NFRD), die in Deutschland 2017 mit dem CSR-RUG umgesetzt wurde, abgelöst. Die bestehenden Vorgaben zur nichtfinanziellen Berichterstattung werden erheblich erweitert. Folgende Unternehmen sind betroffen:
erfüllen: · mehr als 250 Mitarbeiter:innen · mehr als 25 Mio. € Bilanzsumme · mehr als 50 Mio. € Nettoumsatzerlöse
Vielfältige Chancen jenseits der Pflichtberichterstattung
Doch wo Pflicht ist, ist immer auch Kür. Oder anders gesagt: Für Unternehmen eröffnen sich bei der faktengestützten Kommunikation zu ihren Nachhaltigkeitsleistungen jenseits der Pflicht einige Chancen. Etwa, indem sie begleitend zur Pflichtberichterstattung neue Kommunikationsformate etablieren, mit denen sie in der Interaktion mit wichtigen Anspruchsgruppen ihre Reputation stützen oder verbessern können – für ihre Produkte und Leistungen, als Marke oder als Arbeitgeber.
"Für Unternehmen eröffnen sich bei der faktengestützten Kommunikation jenseits der Pflicht einige Chancen.
(Peter Poppe, geschäftsführender Gesellschafter von HGB)
Wir sehen unter anderem folgende, spannende Ansatzpunkte:
Transformationsstory kanalübergreifend erzählen. Eine wesentliche Neuerung der oben erwähnten, für die künftige Berichterstattung verpflichtenden ESRS ist die Anforderung, die Unternehmensstrategie vertieft dazustellen und dabei die Wirkungszusammenhänge zwischen Nachhaltigkeits-Handlungsfeldern, Geschäftsmodell bzw. Kerngeschäft der Unternehmen und der damit verbundenen Risiken und Chancen aufzuzeigen. Das ist ein sehr komplexes Thema und berührt im Kern die unternehmerische Transformation zu einem nachhaltigeren Unternehmens- und Geschäftsmodell. Haben Unternehmen ihre Strategie-Hausaufgaben gemacht und das Thema intern gut aufgearbeitet, bietet dies gute Möglichkeiten für eine begleitende Kommunikation. Im Sustainability Statement lassen sich die vielschichtigen Zusammenhänge wahrscheinlich nur kursorisch darstellen. Die ganze Transformationsstory könnte dann auf vielfältige Weise aufbereitet werden. Denkbar wären Beiträge des Top-Managements auf Kanälen wie LinkedIn und eine weitergehende Presse- und Medienarbeit .
SDG in Kommunikations- Häppchen verwandeln. Unternehmen kommunizieren gern, welchen Beitrag sie zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN (SDG) leisten. Diese SDG-Kommunikation wird in der künftigen Pflichtberichterstattung keinen Platz mehr finden. Warum mit dieser Information nicht neue Wege gehen: Mit knackigen Inhalten ("snackable") wird aus dem SDG-Beitrag zum Beispiel eine Employer-Branding-Kampagne auf Instagram und ggf. LinkedIn. Zu jedem SDG könnte es ein kleines Video-Statement eines Mitarbeitenden geben, gepaart mit einer kurzen Wiki-artigen Erklärung und Einordnung der Relevanz für das Unternehmen.
Datenbasis kommunikativ nutzen. Die Offenlegung von unternehmerischen Nachhaltigkeitsleistungen, z.B. im Bereich Klimaschutz oder Diversity, hat dann eine besondere Güte, wenn diese auf Datenbasis in einen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Kontext gestellt werden. Eine solch transparente Berichterstattung sprengt aber den Rahmen des üblichen Reportings. Eine Lösung können themenbezogene Whitepaper mit einem fundierten, vertiefenden Data Storytelling sein. Als Kurzform eignet sich ein entsprechendes Grafik-Dashboard auf der Corporate Website oder einer Nachhaltigkeits-Microsite.
Und die Sahnehaube ist schließlich eine Kommunikationsplattform, z.B. in Form einer Nachhaltigkeits-Microsite, auf der diese Formate gebündelt sowie mit den Themen und Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie und ihrer operativen Umsetzung im Kerngeschäft verknüpft werden. Mit der CSRD stirbt die gut erzählte Nachhaltigkeitsstory? Mitnichten, es gibt jede Mengen Chancen!
Über HGB
HGB mit Sitz im Hamburger Grindelviertel ist seit fast 30 Jahren eine der führenden Agenturen für Unternehmensberichterstattung im deutschsprachigen Raum und mit ihrem Schwerpunkt auf crossmediale Lösungen erfolgreich im Markt tätig. Neben Geschäftsberichten unterstützt HGB mit zirka 20 festangestellten Mitarbeitenden Unternehmen im Bereich ESG/Nachhaltigkeit. Fast 200 Unternehmen stehen auf der Referenzliste von HGB – aktuell arbeitet die Agentur unter anderem für ARAG, Armacell, BioNTech, CEWE, Creditplus Bank, Evonik, Infineon, LEG Immobilien, MVV Energie, NürnbergMesse, OHB, Phoenix Group, pbb Deutsche Pfandbriefbank, SAF Holland, Salzgitter, TeamViewer und ThyssenKrupp nucera.