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Arbeitsmarkt-Studien

Deutschland beliebtestes nicht-englischsprachiges Land im Jobmarkt

In der Studie "Decoding Global Talent" vergleicht die digitale Recruting-Plattform The Stepstone Group mit Hauptsitz in New York City den Beliebtheitsgrad der Länder auf globaler Ebene. Australien liegt dabei in 2024 erstmals auf Platz eins, USA und Kanada auf zwei und drei. Deutschland ist im internationalen Vergleich knapp dahinter auf Platz fünf und gibt seinen Vorjahresplatz an UK ab. Im Vergleich unter den nicht-englischsprachigen Ländern landet Deutschland sogar vorne im Ranking – vor Japan und der Schweiz. Im Vergleich der beliebtesten Metropolen belegt Berlin Platz sechs hinter Abu Dhabi und New York. Auf Platz eins ist hierbei London gelandet, vor Amsterdam und Dubai. 

23 Prozent der Befragten suchen aktiv nach einem Job außerhalb des eigenen Landes. Mit 63 Prozent ist der Anteil derer, die bereit wären, für einen Job ins Ausland zu wechseln, seit 2020 (60 Prozent) stabil. Vor Corona waren es 2018 78 Prozent. Deutschland verlassen wollen hingegen weniger als die Hälfte der Studienteilnehmer. Knapp sieben Prozent sind diesbezüglich auf der Suche. Zu den bevorzugten Ländern, in die es die Suchenden zieht, gehören Schweiz und Österreich gefolgt von USA und Spanien. Nach Deutschland hinein zieht es vor allem Menschen aus Bosnien und Herzegowina mit 32 Prozent, Türkei mit 30 Prozent sowie Pakistan und Ungarn mit jeweils 26 Prozent.

"Der demographische Wandel stellt den Arbeitsmarkt vor eine große Herausforderung: Uns gehen die Arbeitnehmenden aus. Ohne Zuwanderung werden wir unseren Wohlstand nicht halten können", so The Stepstone Group Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann, Co-Autor der Studie. "Es ist eine riesige Chance, dass so viele Menschen Lust haben, für einen guten Job nach Deutschland zu ziehen. Politik und Wirtschaft sollten hier noch enger zusammenarbeiten, um gemeinsam eine flexiblere und schnellere Arbeitsmarktintegration zu fördern."

Für 74 Prozent der Befragten ist die Jobqualität der Grund, wieso sie sich für Deutschland entscheiden, während das Gesundheitssystem beispielsweise nur für 34 Prozent relevant ist. Für 77 Prozent sei die Voraussetzung, dass die künftigen Arbeitgeber die Organisation des Zuwanderungsprozesses übernähmen und bei der Beantragung von Visum und Arbeitserlaubnis unterstützten.

"Im Wettbewerb um Arbeitskräfte aus dem Ausland werden diejenigen Unternehmen gewinnen, die ihren zukünftigen Mitarbeiterbedarf kennen und Talenten attraktive Arbeitsbedingungen sowie organisatorische Hilfestellung bieten – zum Beispiel beim Beantragen von Arbeitserlaubnissen. Und das ist leider häufig noch immer sehr mühsam in Deutschland", so Jens Baier, Senior Partner der Boston Consulting Group und Co-Autor der Studie.

Für die Studie, die in Zusammenarbeit mit Boston Consulting Group und The Network entstand, wurden 150.000 Arbeitnehmende aus mehr als 180 Ländern befragt. In Deutschland nahmen über 14.000 Personen teil.