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RTL-Chef Gerhard Zeiler übt scharfe Kritik an Spiegel TV

Er sagt, die Sendung sei "schlecht gemacht" Er sagt, die Sendung sei "schlecht gemacht"
Heftige Kritik übt der RTL-Chef Gerhard Zeiler in einem am Donnerstag erscheinenden "Stern"-Interview am Fernsehmagazin "Spiegel TV, das sonntags auf seinem Kanal ausgestrahlt wird. Er sagt: "Die Sendung ist schlecht gemacht, ich ärgere mich regelmäßig." "Spiegel TV" habe nicht nur Marktanteile verloren, "sondern auch Image". Zeiler weiter: "Wäre ich ëSpiegel’-Verantwortlicher, würde ich die Sendung vom Bildschirm nehmen, denn das ist das Gegenteil von guter Werbung." Ihn störten, so der RTL-Chef, "die Themen und die Machart". "Wenn uns die Lizenz verpflichtet, ëSpiegel TV’ sonntags gegen 22.00 Uhr zu senden, dann müssen eben auch bei SAT 1 und ProSieben Info-Magazine laufen." Um diese "Wettbewerbsverzerrung" zu beseitigen, müsse RTL notfalls "alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen".
Für die Redaktion von Spiegel TV kommt die Kritik des RTL-Chefs überraschend. Gegenüber "Spiegel TV" habe sich Zeiler bisher nicht geäußert. "Das hätte man aber nach über 10 Jahren guter Zusammenarbeit mit RTL erwarten können", sagt "Spiegel TV"-Chefredakteur Gunther Latsch. Für die Quotenentwicklung sei im wesentlichen das RTL-Vorprogramm am Sonntag verantwortlich. Dennoch habe "Spiegel TV" häufig höhere Marktanteile als das vorangegangene RTL-Programm. Die journalistische Kompetenz der Sendung sei überall anerkannt.
Darüber hinaus kündigt Zeiler zum Herbst eine Reihe von Änderungen für das RTL-Programm an. U.a. neue Talkshows und eine Neuauflage der Comedy-Sendung "Samstag nacht". Außerdem entwickelt der Kölner Kanal eine Daily Soap für den Nachmittagund eine Gerichtsshow. (vs)

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Redaktion 26.01.1999