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Bundesregierung befürwortet Aufspaltung des Kirch-Konzerns

Springer-Aktien und Formel 1 sollen verkauft werden Springer-Aktien und Formel 1 sollen verkauft werden
Die Bundesregierung befürwortet offenbar eine Aufspaltung des Kirch-Konzerns, um das Medienunternehmen vor der Pleite zu retten. Wie es im Regierungsumfeld heißt, favorisiere Kanzler Schröder eine "nationale Lösung" für die Kirch-Gruppe. Die Gläubigerbanken haben bekanntlich ihren Druck auf das angeschlagene Unternehmen erhöht. Die Regierung befürworte jetzt ein Sanierungskonzept, das von den Banken und der Medienbranche schnell umgesetzt werden soll, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Bislang scheitere dies aber an Kirch. Das Konzept sehe vor, dass der Medienhändler nach einer Aufspaltung seines Konzerns Beteiligungen verkaufen solle, darunter Springer-Aktien und Formel 1. Anschließend solle das Unternehmen weiter gesundschrumpfen. Auch die halbstaatliche Bayerische Landesbank dringe auf eine umfassende Lösung der Probleme bis hin zum Verkauf von Firmenteilen. In Berlin heißt es, Schröder habe offenbar Bedenken gegen die Geschäftsmethoden des australischen Medienunternehmers Rupert Murdoch, der auf den deutschen Markt drängt. Murdoch kann laut Vertrag mit Kirch im Herbst aus Premiere aussteigen und einen Milliardenbetrag zurückverlangen, den der Münchner Medienhändler allerdings kaum aufbringen kann. Unterdessen warnte auch der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen vor einer Pleite der Kirch-Gruppe. Das Fernseh-System aus öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern sei derzeit in einer guten Balance. "Wenn neue Wettbewerber wie Murdoch oder Malone auf den Markt kommen, wird diese Kultur Schaden nehmen", sagte Pleitgen. (vs)

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Redaktion 02.06.2002