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Kirch-Manager Hahn räumt kommende Liquiditätsprobleme ein

EM.TV-Chef Klatten befürchtet Auswirkungen auf sein Unternehmen EM.TV-Chef Klatten befürchtet Auswirkungen auf sein Unternehmen
Die hochverschuldete Kirch-Gruppe hofft, dass eine Aufteilung des Konzerns noch verhindert werden kann. Geschäftsführer Dieter Hahn sagte der "Welt am Sonntag", eine Zerschlagung des Medienunternehmens zu Gunsten "von Ausländern oder Banken" wäre "irrational". Allerdings räumte er ein "strukturelles Problem" mit der Option Rupert Murdochs zum Verkauf seiner Anteile von 22 Prozent an Premiere World für 1,7 Mrd. Euro ein, die im Oktober fällig wird. Dies bedrohe die Kapitalstruktur der Unternehmensgruppe: "Perspektivisch können wir im Laufe des Jahres Liquiditätsprobleme bekommen", sagte Hahn der Zeitung. Die Kernaufgabe seit Monaten sei, die Kapitalstruktur des defizitären Bezahlfernsehens Premiere World zu verbessern. Murdoch hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Option auch ausüben zu wollen. Die Verhandlungen der Kirch-Gruppe mit allen Banken - "bis auf eine, die eigene Interessen verfolgt" - liefen gut, erklärte Hahn. Die Turbulenzen der Kirch-Gruppe bedrohen unterdessen auch den krisengeschüttelten Medienkonzern EM.TV. "Der größte und gefährlichste Aspekt ist unsere Formel 1- Beteiligung von 16,7 Prozent", sagte Vorstandschef und Großaktionär Werner Klatten der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Da die Anteile als Sicherheit für Kirch-Kredite verpfändet seien, wären sie im Falle seiner Zahlungsunfähigkeit Kirchs "vermutlich wertlos", sagte Klatten. "Ich kann daher in Wirklichkeit nur an Kirch verkaufen. Deswegen müssen wir seinen Bewegungsspielraum nützen, um das Geschäft möglichst schnell über die Bühne zu bringen", zitiert die Zeitung den EM.TV-Chef. Der Verkauf dränge nicht nur wegen der Schieflage bei Kirch, sondern auch, weil die Autohersteller angekündigt haben, ab 2008 einen eigene Rennserie in Konkurrenz zur Formel 1 zu starten. (vs)

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Redaktion 02.11.2002